Sportgruppe für Demenzkranke

Der TSV Hochdahl und das Demenz-Netzwerk-Erkrath kooperieren.

Foto: nima

Erkrath. Sport bietet uns ideale Möglichkeiten, Kontakte zu pflegen, die Gesundheit zu stärken und Lebensfreude in den Alltag zu holen. Darüber hinaus fördert die körperliche Aktivität auch die geistige Fitness. Das gilt auch und gerade für Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Um den Betroffenen die Teilhabe am Sport zu ermöglichen, haben sich der TSV Hochdahl und das Demenz-Netzwerk-Erkrath im Rahmen des landesweiten Modellprojekts „Sport für Menschen mit Demenz“ zusammengeschlossen.

Ab Oktober soll unter dem Titel „Bewegend denken — denkend bewegen“ eine Sportgruppe wöchentlich fünf bis zehn Menschen mit Demenz Raum für Bewegung und Abwechslung bieten. Anfang des Jahres hatte das Team des Demenz-Netzwerks die TSV-Übungsleiter auf den Umgang mit Demenzpatienten vorbereitet. „Wir sind Teil eines landesweiten Projekts des Behinderten- und Rehabilitationssportverbands und des Landessportbunds NRW“, erklärt Gabriela Wolpers vom Demenz-Netzwerk die neue Kooperation.

Iris Dolibog leitet beim TSV Hochdahl unter anderem Reha-Sportgruppen für Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern, beispielsweise Parkinson oder Schlaganfall. „Manche sind seit 30 Jahren dabei. Da erkennt man die Anzeichen für Demenz sehr gut“, sagt sie. Auch den Reha-Sport für Menschen mit Demenz wird sie künftig als Übungsleiterin betreuen. Sturzprophylaxe, Ballspiele mit Gedächtnistraining und leichtes Krafttraining will sie mit der neuen Gruppe durchführen.

Die Teilnahme ist über eine Verordnung des Arztes möglich und wird dann — zumindest bei gesetzlich Versicherten — vollständig von den Kassen übernommen. „Eine Verordnung läuft über mindestens 50, meist aber über 120 Gruppenstunden“, erklärt Anita Kirchgässler, die beim TSV den Reha-Sport koordiniert. Damit kann der Patient drei Jahre ohne neue Verordnung die Gruppe besuchen. Vereinsmitglieder können auch ohne ärztliche Verschreibung mitmachen.