Stadthalle: „Festival der Stimmen“

Das musikalische Großtreffen füllte die gesamte Stadthalle.

Erkrath. Glaubt man dem Kalender, geht jetzt der Winter zu Ende, der einer der trübsten seit langem war. Beim „Festival der Stimmen“ nahmen viele diesen Termin vorweg und besangen den Frühling. Dass dieser Reigen schöner Töne stattfand, hatte einen guten Grund. Nach aufwendiger Sanierung steht in der Stadthalle nun wieder ein Flügel bereit. Und weil das jeden freut, sang nicht bloß einer der Erkrather Chöre, sondern gleich alle.

Zunächst aber stand das Instrument selbst im Mittelpunkt. Christian Ziegler, hochgelobter Pianist und Folkwang-Student mit Wülfrather Wurzeln, entlockte ihm die feinen Töne, die eine Beethoven-Sonate abverlangt. „Unser Pianist fällt krankheitsbedingt aus“, entschuldigte Monika Krüger vom Erkrather Frauenchor.

Dass das nicht wirklich schlimm war, lag an Elisabeth Fleger. Eigentlich hätte sie ihre Frauen, die zusammen mit dem MGV Sängerbund bestens präpariert antraten, nur dirigieren sollen. Nun spielte sie zu den ausgewählten Liedern auch gleich noch Klavier. „Meisterhaft“, wie aus den Reihen der Zuhörer zu hören war.

„Klänge der Freude“ ließen auch der weiß befrackte Männerchor im gleichnamigen Lied hören. Und wie einst die sechs Comedian Harmonists, träumten sie später von „Wochenend’ und Sonnenschein“. Jede Formation hatte ihr eigenes Programm zusammengestellt. Beim Frauenchor Hochdahl gab es im ersten Teil eine Konzentration auf das Genre Musical.

Klangvoll trugen sie „Memory“ vor, hauchten „Kann es wirklich Liebe sein?“ Schwung ein und ließen Kaiserin Elisabeth mit „Ich gehör’ nur mir“ hochleben. Das Publikum — die Stadthalle war voll belegt— klatschte ausgiebig Beifall für die Darbietungen. So auch für den von Carlos Alberto Reigadas dirigierten Madrigalchor Millrath und seine „Liebesliederwalzer“ sowie den Hochdahler Männergesangverein, der bei seinen Beiträgen wie „Der Schäfer“ dem Flügel eine Pause gönnte — und a capella sang.