Tartan fürs Toni-Turek-Stadion

Stimmt der Rat im Juli zu, weicht die Aschebahn des TuS Erkrath einer aus Kunststoff. Der SCU wartet hingegen auf neuen Kunstrasen.

Erkrath. Gute Stimmung beim TuS Erkrath: Seit Jahren schon wünschen sich die Sportler für das Toni-Turek-Stadion an der Freiheitstraße in Alt-Erkrath eine Tartanbahn anstelle der vorhandenen Umlaufbahn aus Asche.

Im Ausschuss für Kultur und Sport am Dienstagabend haben die Fraktionen einstimmig beschlossen, diese Maßnahme sowie die Komplettierung der Flutlichtanlage des Stadions vorzuziehen. Kosten: 420 000 bis 500 000 Euro. Schließt sich der Rat in der Sitzung am 16. Juli an, gibt es für den TuS noch dieses Jahr Grund zum Jubeln.

„Das ist ganz toll“, sagt Ursula Mayer, die nicht nur zweite Vorsitzende des TuS ist, sondern bis zum vergangenen Jahr auch Abteilungsleiterin der Leichtathleten war. „Es haben einige Sportler den TuS verlassen. Auch meine Tochter ist zu einem anderen Verein gegangen, weil die Trainingsbedingungen dort besser sind.“ Mit einer neuen Tartanbahn, so hofft sie, lassen sich wieder neue Mitglieder anlocken.

Wo es einen Gewinner gibt, gibt es auch einen Verlierer — hier in Form des SC Unterbach. Dessen zweiter Kunstrasenplatz am Millrather Weg in Unterfeldhaus sollte eigentlich saniert werden.

„Alle fünf Fraktionen haben sich einstimmig geeinigt, diese Maßnahme zugunsten des Toni-Turek-Stadions zu verschieben“, sagt Ulrich Schwab-Bachmann, Leiter des Amtes für Schule, Kultur und Sport und gibt zu: „Ich bin als Sportamtsleiter sehr glücklich über diese Einigung.“ Auch ihm sei bewusst, dass viele Leichtathleten in den vergangenen Jahren abgewandert seien.

Der Kunstrasenplatz bleibt aber auf der Agenda: „Nach elf Jahren ist er in einem schlechten Zustand, er muss renoviert werden“, sagt Schwab-Bachmann. Die Mittel dafür sollen über den Haushalt 2014 bereitgestellt werden. „Ein Jahr müssen wir noch mit dem alten Kunstrasen überstehen und Nähte flicken.“ Er ist überzeugt, dass von dieser Entscheidung „ganz Erkrath profitiert“.

Uwe Droste, Vorsitzender der SCU, reagiert recht gelassen auf diese Nachricht. „Wir haben das nicht beantragt. Die Stadt hat selbst gemerkt, dass eine Sanierung nötig ist“, sagt er. „Der Zeitpunkt ist relativ egal. Wichtig ist, dass es gemacht wird.“

Trotzdem gibt er zu bedenken, dass das Toni-Turek-Stadion eine funktionierende Aschebahn habe. „Wir sollen mit einem defekten Kunstrasenplatz ein Risiko für unsere Sportler eingehen. Am Ende wird der Platz noch gesperrt.“