Feuerwache: Fünf Standorte, keine Einigung
Alle Fraktionen haben einen Favoriten für den Standort der neuen Feuerwache. Doch eine Lösung ist noch immer nicht in Sicht.
Erkrath. Auf einen Grundsatzbeschluss zum künftigen Standort der neuen Feuerwache konnte sich der siebenköpfige Unterausschuss für Feuerwehrangelegenheiten noch nicht einigen. Dabei haben sich inzwischen alle Fraktionen festgelegt, einig sind sie sich aber nicht.
Die Bürgerlichen mit Umweltverantwortung (BmU) schlossen sich dem Antrag der Grünen an, den erforderlichen Neubau der Wache am jetzigen Standort an der Schimmelbuschstraße zu verwirklichen — für den Bauhof müsste dann ein neuer Standort gefunden werden. SPD, CDU und FDP votierten für einen „Neubau auf der grünen Wiese“, ob der auf der Neanderhöhe, an Clever Feld, Feldhof oder Kleines Bruchhaus errichtet werden soll, konnten sie noch nicht konkretisieren.
Denn bislang liegen nicht alle Informationen, Grundlagen und Gutachten vor, um eine abschließende Entscheidung treffen zu können. Technischer Dezernent Fabian Schmidt fasste die ermittelten Fakten zu den einzelnen Standorten mit den Worten zusammen: „Unterm Strich richtig kompliziert.“
Nicht nur, dass für fast alle der ins Auge gefassten Flächen Planungsrecht geschaffen werden muss, auch das Einhalten der Lärmschutzbestimmungen und des sogenannten Schutzziels bereiten derzeit Kopfschmerzen.
„Das erste Schutzziel kann von allen Standorten eingehalten werden“, sagte Schmidt. In sieben Minuten ist die Feuerwehr überall im Stadtgebiet. Noch nicht berechnet wurde das Einhalten des zweiten Schutzziels, wenn auch die freiwilligen Kräfte alarmiert werden. Die müssen erst mit privaten Wagen zur Wache kommen, von dort geht es in Uniform und Einsatzwagen zum Zielort.
An keinem der möglichen Standorte könnten die Lärmwerte zu 100 Prozent eingehalten werden. „Am günstigsten wäre beim Thema Lärm die Neanderhöhe“, sagte Schmidt. Sehr problematisch wäre es in Klein Bruchhausen. Berücksichtigt werden muss auch der Landschafts- und Naturschutz. Das Clever Feld ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet, ein Teil des Feldhofs grenzt sogar in FFH-Gebiet (spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz), für die Neanderhöhe und Klein Bruchhausen gäbe es temporäre Festsetzungen.
„Angesichts dieser ganzen Aspekte ist es schwierig, zu einer Lösung zu kommen“, räumte Schmidt ein. Sein Vorschlag, die hauptamtliche von der freiwilligen Wehr zu trennen, also die Löschzüge II und III an der Schimmelbuschstraße zu belassen, überzeugte die Politiker nicht.
Zum Antrag der Grünen, die Wache am alten Standort neu zu bauen, sagte Schmidt: „Auch dort müssten wir ein Bebauungsplanänderungsverfahren durchführen, auch dort könnten wir Lärmschutzprobleme bekommen. Und ich wüsste derzeit keinen Standort für den Bauhof, der emissionsschutz- und planungsrechtlich in Frage käme.“