Vandalen wüten am Waldlehrpfad

Infotafeln und Wegweiser sind stark beschädigt. Für die Reparatur braucht die Jugendstiftung Hilfe.

Foto: Nicole Marschall

Erkrath. Wer tut so etwas? Und warum? Zwei Fragen, auf die Knut Stein Antworten sucht, seit er vor Kurzem die mutwillig zerstörten Tafeln des Waldlehrpfads entdeckte. Zum Wiederaufbau sucht er mit der Jugendstiftung Erkrath jetzt Sponsoren und Handwerker.

„Es ist eine Katastrophe“, sagt Stein sichtlich bedrückt: „Als ich vor Ostern einen Kontrollspaziergang entlang des Waldlehrpfads gemacht habe, musste ich leider feststellen, dass erneut zwei Tafeln total zerstört wurden und bei einer dritten die Plexiglasabdeckung beschädigt ist. Außerdem wurde das Hinweisschild aus der Verankerung gerissen und dann durch Tritte so beschädigt, dass es nicht mehr zu reparieren ist.“ Das Hinweisschild, das kurz hinter der Autobahnbrücke am Feldweg neben der Mettmanner Straße den Weg zum Lehrpfad zeigte, war ein handgeschnitztes Einzelstück der Künstler Willy Baumeister und Christoph Geyer.

Knut Stein, Jugendstiftung

2007 hatte die Jugendstiftung Erkrath (damals noch Jugendstiftung St. Johannes) die Erweiterung des Waldlehrpfads auf fünf Infotafeln und 2011 die Installation des handgefertigten Wegweisers finanziell unterstützt. Bereits 2008 mussten zwei Tafeln ersetzt werden, die damals schon der Zerstörungswut unbekannter Täter zum Opfer gefallen waren. „Es ist eine Schande, dass dieses lehrreiche Schulprojekt durch Vandalismus nun wieder vor dem Aus steht“, bedauert Stein. Von einer Tafel fehlt der gesamte Infobereich, von einer anderen steht nur noch der Stumpf eines Pfostens. Und die Tafeln, die unbeschadet geblieben sind, sind deutlich von der Witterung gezeichnet, so dass auch hier eine Generalüberholung dringend nötig wäre.

Der Waldlehrpfad war die erste Aktion, die von einer Finanzspritze durch die im Dezember 2006 gegründeten Jugendstiftung profitierte. Schon deshalb liegt der Erhalt des Lehrpfads den Stiftungsgründern Knut Stein und Dr. Erhard Tönjes besonders am Herzen. Für den Ersatz der zerstörten Tafeln und des Wegweisers würden sie künftig gerne witterungsbeständige und vandalismussichere Materialien verwenden.

„Dann sind wir jedoch schnell bei 4000 bis 6000 Euro“, schätzt Stein und fügt hinzu: „und das überfordert die Möglichkeiten der Stiftung deutlich. Ohne zusätzliche Unterstützung werden wir die Erneuerung finanziell nicht mehr stemmen können, da durch die kaum noch zu realisierbaren Kapitalerträge unsere Kapazität seine Grenzen erreicht hat.“ Bei der aktuellen Zinslage erwirtschaftet das Stiftungskapital so gut wie keine Zuwächse; zudem stehen 2016 bereits Fördermaßnahmen — darunter die Unterstützung der jährlich wachsenden Zahl an Stipendiaten —, in Höhe von rund 29 000 Euro an. Jede Förderungsmaßnahme benötige einen Spendenzuschuss von rund 50 Prozent, erklärt Tönjes: „Ansonsten müssten wir an die Rücklagen der Stiftung gehen.“

Daher hofft die Jugendstiftung Erkrath auch für den Erhalt des Waldlehrpfads auf Spenden aus der Bevölkerung. Den Wirtschaftskreis Erkrath (WkE) haben Stein und Tönjes auch schon um Hilfe gebeten, um Handwerker zu finden, die beim Wiederaufbau oder Ersatz der Infoschilder ehrenamtlich helfen. Bei einem Treffen sollen in Kürze Möglichkeiten hierzu, beispielsweise über ein Projekt beim Aktionstag der Wirtschaft, besprochen werden.