Windenergie: Stadt prüft mögliche Standorte
Die Stadt arbeit aktuell an Konzepten, zu denen auch das Aufstellen von Windrädern gehört. Zuständig ist der neue Umweltbeauftragte.
Erkrath. Wenn am kommenden Dienstag der Ausschuss für Planung und Verkehr tagt, dann wird das kein Schnelldurchgang. Nicht nur, dass es allein im öffentlichen Teil 17 Tagesordnungspunkte sind. Eine muntere Diskussion dürfte sich in Sachen Klimaschutz entwickeln. Denn da haben SPD und Grüne Redebedarf.
Letztere bevorzugen allerdings Kritik in Richtung Stadtverwaltung. Denn die Grünen sind „unzufrieden“, wie es im Vorfeld der Sitzung deren umweltpolitischer Sprecher Peter Knitsch bewertet.
Dorn Nummer eins im Auge von Knitsch: Die Umsetzung des sogenannten European Energy Awards (EEA) sei auf Antrag der Grünen bereits im Mai 2011 vom Rat beschlossen worden. Ziel sei es, konkrete Handlungsprogramme zur Minderung des CO 2-Ausstoßes zu erarbeiten. Im Klartext: Klimaschutz.
„Doch was hat die Verwaltung außer einer Beantragung der Förderung des EEA durch das Land in den letzten 20 Monaten zur Umsetzung des Beschlusses getan?“, will Knitsch wissen.
Dorn Nummer zwei für ihn: Die Idee einer Energiegenossenschaft auf kommunaler Ebene mit Bürgerbeteiligung für die Errichtung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen trete auf der Stelle. „Hier hat der Ausschuss im Mai letzten Jahres die Verwaltung beauftragt, zusammen mit den Stadtwerken eine Konzeption zu erarbeiten. Geschehen ist auch in diesem Bereich offenbar nichts“, kritisiert Knitsch.
„Das ist so nicht richtig“, hält dem Alexander Weis, Leiter des Erkrather Planungsamtes, entgegen. „In Sachen Klimaschutz sind wir dran“, sagt er. So habe im Oktober die erste Sitzung des Energieteams stattgefunden — einer Gruppe mit Experten des Rathauses und der Stadtwerke. Noch im Januar soll nach Auswertung von Fragebögen der Ist-Zustand ermittelt sein. „Dann kommt die nächste Stufe und die Frage ,Was können wir besser machen?’“, sagt Weis. Man liege da voll im Plan.
In Sachen Energiegenossenschaft räumt der Planungsamtsleiter unumwunden ein, bisher nicht die personellen Ressourcen gehabt zu haben, das wirklich gut anzupacken. Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke Erkrath, springt ihm zur Seite: „Mögliche Standorte für Windkraft werden derzeit geprüft. Und selbstverständlich sind wir offen für die Beteiligung der Bürgerschaft bei solchen Projekten.“
Weis kann dem Ausschuss aber ein anderes Bonbon präsentieren. Und das heißt Kristian Kuylaars. Der ist das neue Gesicht im Rathaus in Sachen Umweltangelegenheiten. „Seit 2009 war die Stelle nicht mehr besetzt. Seit Anfang Januar ist sie es wieder“, freut sich Weis, dessen Amt der Neue angegliedert ist.
Der 40 Jahre alte Diplom-Umweltwissenschaftler und Klimamanager Kuylaars arbeitete vorher beim Umweltamt in Duisburg. „Jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe“, sagt er. Was Knitsch erweichen sollte: Kuylaars will „natürlich auch eng mit der Politik kooperieren“.