Wissenschaft mit verblüffenden Effekten
Erkrather Gymnasien entdecken in der Projektwoche die Gebiete Technik und Naturwissenschaften.
Erkrath. Mit Stickstoff kommen wir alle jeden Tag in Berührung: Immerhin macht das Element knapp 80 Prozent der atembaren Luft aus. Aber welche Eigenschaften zeichnen das Gas eigentlich aus? Dieser Fragestellung widmete sich jetzt die Abschlussveranstaltung der naturwissenschaftlichen Wochen.
Das Gemeinschaftsprojekt der Erkrather Gymnasien mit „Erkrath initial“ und dem Neanderlab ermöglicht Schülern der neunten Klassen einen Einblick in verschiedene naturwissenschaftliche und technische Berufe. Dazu öffnen alljährlich Unternehmen aus der Region ihre Pforten. Die Jugendlichen dürfen an zwei Nachmittagen verschiedene Firmen besuchen und sich über den Alltag in den jeweiligen Berufen informieren.
Camille de Valk, Student
Ein Besuch der Klassen im Neanderlab gehört ebenfalls zum festen Programm. Dort können die Schüler selbst Experimente aus verschiedenen Bereichen durchführen. Zum Abschluss gibt es jedes Jahr eine Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums Hochdahl, die sich einem Wissenschaftszweig auf amüsante Weise nähert.
Mit den niederländischen Studenten Martin Hoobroeckx und Camille de Valk waren nun zwei Experten für Chemie zu Gast. Neben spannenden Fakten über Stickstoff präsentierten sie auch Experimente zu ungewöhnlichen Fragestellungen. So erklärten sie, dass man Luftballons nach einer Geburtstagsfeier leicht bis zum nächsten Jahr aufbewahren kann, indem man sie in flüssigen Stickstoff drückt. Durch die Kälte kondensiert die Atemluft und der Ballon schrumpelt zusammen. Möchte man ihn wiederverwenden, so braucht man ihn nur zu erwärmen.
De Valk zeigte auch, wie man eine Banane durch die Abkühlung in Stickstoff kurzerhand zu einem Hammer umfunktioniert. „Sehr praktisch, wenn man auf einer einsamen Insel strandet und ein Floß bauen muss, aber nur Bananen und Flüssigstickstoff zur Hand hat“, scherzte er.
Die offensichtliche Freude an der Materie, mit der die Leidener Studenten ihre Experimente vorführten, zeigte Wirkung: Es gab viel Applaus für die beiden. Für Hoobroeckx und de Valk sind die Shows eine willkommene Abwechslung zum Studentenalltag. Sie sind mittlerweile echte Bühnenprofis und regelmäßig mit ihren Experimenten unterwegs. „Gestern hatten wir einen Auftritt in Wuppertal“, erzählte de Valk. „Jetzt bleiben wir noch eine Nacht hier und dann geht es zurück an die Uni.“
Die Naturwissenschaftswochen fanden in diesem Jahr bereits zum 14. Mal statt. Ziel ist nicht nur, Schüler für diesen Fachbereich zu begeistern. Sie können zudem im Hinblick auf das obligatorische Betriebspraktikum in der zehnten Klasse bereits Kontakte zu Firmen in ihrer Nähe knüpfen.