„Faktor Mensch“ verursachte Ashland-Chemieunfall
Firma Ashland in Wülfrath muss neue Sicherheitseinrichtungen einbauen.
Wülfrath. Der „Faktor Mensch“ war Ursache für den Störfall beim Wülfrather Chemie-Unternehmen ASK Chemicals am 26. Januar. Das hat die Bezirksregierung jetzt in einem Schreiben an das Wülfrather Ordnungsamt festgestellt. Bei dem Unfall waren rund 20 Personen verletzt worden.
Die Bezirksregierung betont, dass Ashland in Wülfrath eine genehmigungsbedürftige Anlage für die Herstellung von Kunstharzen betreibt. Für die sei die Bezirksregierung nicht nur die zuständige Genehmigungs-, sondern auch Überwachungsbehörde.
Nach dem ersten größeren Störfall von 2008 sei ein immissionsschutzrechtliches Änderungsverfahren durchgeführt worden. Dem Vorfall vom Januar lägen jedoch andere Ursachen in einem anderen Produktionsbereich bei dem Unternehmen zugrunde.
„Es handelte sich offensichtlich um einen menschlichen Bedienfehler, der dazu führte, dass die für den Prozess erforderliche Kühlung nicht rechtzeitig zugeschaltet wurde“, skizziert ein Sachbearbeiter der Bezirksregierung das Problem, dass zum Austritt der chemischen Substanz führte.
Dadurch sei es zum Anstieg der Temperatur und des Drucks im Reaktor gekommen. Die entwichenen Gase hätten zu den Atemwegsreizungen geführt.
Um in Zukunft eine Wiederholung von Fehlern dieser Art auszuschließen, werden — wie die Bezirksregierung mitteilt — automatisierte Sicherungseinrichtungen eingebaut. Sie sollen einen Betrieb der Reaktoren ohne Kühlung verhindern. „Dieser Einbau wurde der Firma durch eine Ordnungsverfügung verbindlich aufgegeben“, heißt es weiter.
Wülfraths Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider hat beklagt, dass die Stadt über diese Einschätzungen und Konsequenzen nur nach mehreren Nachfragen informiert worden sei. Schneider: „Diese Kommunikation muss verbessert werden.“