Fotoausstellung im Neanderthal-Museum: Das große Gewimmel
Um Schwärme, Herden und Kolonien von Tieren dreht sich die neue Sonderausstellung im Neanderthal Museum in Mettmann.
Kreis Mettmann. Dass Zugvögel im Schwarm unterwegs sind, ist bekannt. Dass die Monarchfalter das genauso machen eher weniger. Und dass sich die schwarz-gelben Schönheiten vor dem Abflug erst einmal treffen — und zwar nicht Tausende von ihnen, sondern bis zu vier Millionen Exemplare, ist wohl mehr als bemerkenswert.
Einer, der das Riesenspektakel in Bildern eingefangen hat, ist Ingo Arndt — preisgekrönter Fotograf, der sich in seinen Arbeiten speziell mit dem Phänomen beschäftigt, warum Tiere sich in Herden, Schwärmen und Gruppen zusammentun, um sich fortzupflanzen, zu wandern oder neue Landstriche zu erobern. 42 seiner Aufnahmen sind ab heute im Neanderthal Museum in Mettmann in einer Sonderausstellung zu sehen.
Arndt sucht regelmäßig nach neuen Ausstellungsräumen. „Also habe ich das Museum angeschrieben und gefragt, ob das möglich ist, dort meine Bilder zu zeigen“, sagt er. Dass das Museumsteam sich für eine Ausstellung mit seinen Bildern entschieden hat, freue ihn sehr.
Dabei muss der Fotokünstler gar nicht so viel Bescheidenheit an den Tag legen — immerhin wurde er 2005 mit der Auszeichnung „Word Press Photo“ geadelt und gehört damit zur Elite der Fotografen auf der ganzen Welt. Dementsprechend haben die Aufnahmen, die nun im Museum zu sehen sind, die stellvertretende Museumsleiterin Bärbel Auffermann sofort fasziniert: „Als die Anfrage kam und ich die Aufnahmen das erste Mal gesehen habe, war ich gleich begeistert“, sagt sie. Das Bild mit den Monarchfaltern, aber auch die Vogelschwärme mag sie besonders.
Arndt spielt bei seinen Bildern mit Perspektiven und Techniken, um Tiergruppen in Szene zu setzen. Dabei ist nicht immer sofort die Art zu erkennen. Robben könnten auch angespülte Algen auf einer Sandbank sein, Schmetterlinge tropische Hängepflanzen und Weberknechte verdorrte Grashalme. Somit hat jede Aufnahme ihren Überraschungseffekt. Übrigens: Für seine Bilder ist Arndt sechs Monate im Jahr unterwegs — und das auf dem ganzen Globus. So reiste er beispielsweise mehrfach zu den Weihnachtsinseln (Australien), um dort die Wanderung der Krabben zu fotografieren.
Doch was haben die Tiergruppen mit dem Thema des Museums zu tun, der Menschen- und Erdgeschichte. Auffermann dazu: „Dass Tiere in Gruppen leben, hat sich evolutionär entwickelt.“ Und abgesehen davon seien ja auch Menschen als soziale Wesen „Herdentiere“, die besser in der Gruppe leben können denn als Einzelgänger — und auch das wird in der Sonderausstellung in einer Aufnahme gezeigt.
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