Frieling lässt die Promis tanzen
Tanzlehrer Roman Frieling (37) aus Erkrath zückt ab 23. März als Juror in der Show „Let’s Dance“ die Wertungskarten.
Kreis Mettmann. Heiße Tänze, flotte Sprüche und Prominente, die beim Training an die Schmerzgrenze gehen — ab 23. März buhlt die Tanzshow „Let’s Dance“ wieder auf RTL um Quote. Stars und Sternchen wollen in der Sendung beweisen, dass sie beim Tanzen eine gute Figur machen. Ob Hüftschwung, Haltung und die Ausstrahlung stimmen, bewertet eine Jury. Eines derer Mitglieder ist Roman Frieling aus Erkrath — Tanzlehrer und Ex-Profi.
Wertungsschilder hat Roman Frieling schon häufig in der Hand gehabt, wenn er als Wertungsrichter Tänzer bei nationalen und internationalen Meisterschaften beurteilt hat. Er weiß, wann Cha Cha, Rumba, Walzer und Tango wirklich perfekt vorgetragen werden. Und das nicht nur, weil er Tanzlehrer ist.
Frieling war zweimal Deutscher Meister im Profibereich und hat mit Partnerin Pamela — seit 2002 seine Ehefrau — den sechsten Platz bei einer WM gewonnen.
Auf so hohem Niveau müssen die Promis zwar nicht tanzen, um zu gewinnen, „aber Leistung müssen sie schon bringen“, sagt Frieling. Und damit meint der Tänzer nicht nur die Technik, „die zwar stimmen muss, sondern auch das Charisma, die Leidenschaft und Ausstrahlung, die ich bei den Promis sehen will, wenn sie übers Parkett fegen“.
Seine Berufung als Juror verdankt Frieling einem Zufall: Vor zehn Jahren hat er Stefan Raab das Tanzen beigebracht. „Eine Redakteurin der Show von damals arbeitet jetzt für ,Let’s Dance’ und erinnerte sich an mich“, erzählt der 37-Jährige.
Als sie ihn anrief und fragte, ob er Lust habe, Noten zu vergeben, habe er sofort zugesagt. „Immerhin ist das die beste Werbung, die ich auch für meine Tanzschule bekommen kann. Und bei der Show mitzumachen und die Promis tanzen zu sehen, macht ja auch Riesenspaß.“
Ein Casting mit Probeaufnahmen folgte im November vergangenen Jahres — dann hörte er drei Monate erst einmal nichts mehr vom Sender. „Ich dachte schon, dass das Thema gegessen ist, weil ja nur ein Platz im Jurorenteam noch frei war. Aber Ende Januar kam der Anruf. Ich soll den Job machen.“
Und ao wird er am 23. März neben Dsigner Harald Glööckler, der Tanzkollegin Motsi Mabuse und dem „Bösewicht der Show“, Wertungsrichter Joachim Llambi, mit am Jurytisch sitzen und Punkte verteilen. „Während Llambi aber eher die Rolle des harten Kritikers hat, bin ich der Motivator, der Mut macht.“
Die Namensliste der Stars hat Frieling natürlich längst unter die Lupe genommen — und wagt er eine Prognose über ihr Talent. „Stabhochspringer Tim Lobinger tanzt wahrscheinlich steif wie ein Stock. Die Sache gut machen wird Schauspielerin Andrea Sawatzki“, sagt Frieling. „Von Liliana Matthäus erwartet sicherlich jeder, dass sie sich mit ihrer Figur total gut bewegen kann. Sie ist eben das reinste Sammelsurium an Schlüsselreizen. Aber ich glaube, sie wird das gar nicht so gut machen. Leute wie sie denken zu oft, dass eine gute Figur ausreicht.“
Dafür wird seiner Meinung nach eine andere das Parkett und Tanzstudio rocken. „Und zwar Maite Kelly von der Kelly Family. Sie ist korpulent und über sie würden viele sagen, dass sie aussieht wie ein geplatzter Müllsack. Aber bei ihr bin ich mir sicher: Die geht ab wie eine Rakete.“
Zehn Wochen wird er im Fernsehen zu sehen sein. Aber dauernd vor der Kamera zu stehen, ist keine Perspektive für Frieling. „Nein, ich bin und bleibe der Dorftanzlehrer von Erkrath. Das ist mein Kerngeschäft“, sagt er.