(peco) Zugegeben: Ein ordentlicher Rasen hat etwas. Aber er bedeutet auch viel Arbeit und hat leider für die Natur keinen großen Wert. Dabei können Rasenflächen durch das Zulassen von niedrigen, blühenden Stauden wie Gänseblümchen, Ehrenpreis, Gewöhnlicher Braunelle oder kleinen Kleearten einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.
Die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan (Agnu) möchte all jene unterstützen, die ihren heimischen Rasen in eine blühende Wiese verwandeln wollen. Sie wird deshalb am Samstag, 29. März, mit einem Infostand auf dem Haaner Wochenmarkt (vor Kodi) vertreten sein. Dort können Interessierte, solange der Vorrat reicht, ein Saatgut-Paket bekommen.
Es enthält einheimische Wildblumen für ein Staudenbeet, die sich bei trockenen Sommern besser als die gängigen Arten zurechtfinden. „Alles Saatgut stammt von gebietseigenen Wildblumen aus gesicherten Herkünften“, heißt es in der Einladung.
Solch ein Blumenrasen hat der Agnu zufolge viele Vorteile. Er kommt beispielsweise besser mit extremen Wetterereignissen zurecht. Wildblumen wurzeln deutlich tiefer als Gras und so bleibt der Blumenrasen in Dürreperioden länger grün und erholt sich danach leichter. Außerdem reduzieren Besitzer eines artenreichen Rasens, die nur einmal in vier Wochen oder nur teilweise mähen, ihren Aufwand um Einiges.
Nicht immer finden Wildblumen ihren Weg in einen Rasen, vor allem, wenn in der Vergangenheit regelmäßig gedüngt wurde. Man kann aber nachhelfen: „Kaufen Sie die typischen Stauden eine Wildblumenwiese von unserer Region“, rät die Agnu. Doch warnt sie in diesem Zusammenhang: „Laut mehreren Studien in Europa enthalten als ,bienenfreundlich‘ angebotene Pflanzen, die man bei Gartencentern oder Baumärkten kauft, durchschnittlich 6,5 unterschiedliche Insektizide.
Sinnvoller wäre es, diese einheimischen Pflanzen bei Bio-Gärtnereien zu kaufen oder die Pflanzen aus Saatgut selbst zu ziehen.“ Deswegen bietet die Agnu auch dieses Jahr wieder ihr Wildblumenwiese-Saatpaket an.
„Einfach im Rasen ausstreuen funktioniert leider nicht“, betonen die Naturschützer: „Aber Sie können die Pflanzen in Töpfen vorziehen und dann einpflanzen.“