Agnu: Viel Besuch zum 30.
Zum Jubiläum luden die Aktivisten in die Pumpstation ein.
Vor 30 Jahren haben sich in Haan viele kleine Umweltgruppierungen zusammengetan, entstanden ist die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (Agnu). Seitdem hat sich im Naturschutz viel getan. Zum Jubiläum luden die Aktivisten in die alte Pumpstation und präsentierten dort einige in ihrer mittlerweile unzähligen Projekte.
Der kleine Benedikt aus Mettmann bestaunt mit großen Augen verschiedene ausgediente Vogel- und Hornissennester.
Besonders beeindruckend aber ist ein großes, flauschiges Eichhörnchennest, ein sogenannter Kobel. „Die Eichhörnchen flechten ein Gerüst aus Fichtenästchen und suchen dann nach Schafswolle, mit der sie es auspolstern, oder nach vergleichbarem flauschigen Material“, erklärt Beate Wolfermann, seit 25 Jahren aktives Mitglider der Agnu. Ihre große Leidenschaft gehört aber eigentlich den Kröten. Jedes Jahr stellt sie, gemeinsam mit einigen anderen Helfern, Ende Februar/Anfang März den Krötenzaun am Hermgesberg auf, leert jeden Morgen die mit zahlreichen Tieren gefüllten Eimer und bringt sie sicher auf die andere Straßenseite. Bis zu tausend Tiere werden so jährlich vor dem Tod durch Überfahren gerettet. „Es ist herrlich, man erlebt den Frühling viel intensiver. Gerade wenn man früh morgens in der Natur ist, hört man seltene Vogelstimmen, es ist alles so unberührt. Und nicht zuletzt das Krötengequake, wunderbar, einfach unbezahlbar.“
Die Leidenschaft, mit der Beate Wolfermann von ihren Umweltaktivitäten erzählt, ist typisch für die aktiven Agnu-Mitglieder. An verschiedenen Ständen in der alten Pumpstation präsentieren sie anschaulich ihre Projekte, so wie Hobbyornithologe Joop van der Sande. Mit charmantem holländischem Akzent sprudelt seine Begeisterung für Wildvögel, speziell für die Spatzen, aus ihm heraus. Seit 2009 hat die Spatzendichte in ganz Deutschland um bis zu 70 Prozent abgenommen, das Gute: seit etwa zwei Jahren stagnieren die Zahlen. Damit das so bleibt, plädiert Van der Sande dafür, den Stadtvögeln einen natürlichen Lebensraum zu ermöglichen und in Gärten nicht nur exotische Pflanzen oder außergewöhnliche Blumen anzusiedeln.