Alte Pumpstation: Ausbau läuft auf Hochtouren

Im Sommer sollen Büros und ein Forum in der alten Pumpstation eingezogen sein.

Haan. Das Ziel ist ehrgeizig: „Ende Juni ziehen wir um“, sagt Jochen Siebel (46). Der Haaner Architekt ist einer von vier Gesellschaftern, die sich zusammengetan haben, um aus der alten Pumpstation eine Ideenschmiede, ein Dienstleistungszentrum für sämtliche Bau- und Planungsfragen zu machen. Zwei Millionen Euro investieren sie dafür in das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das zurzeit nur erahnen lässt, dass es im Sommer 40 Ingenieuren und Technikern auf drei Ebenen Platz bieten wird.

Noch ist das Gebäude komplett eingerüstet, während innen die Arbeiten für den Ausbau auf Hochtouren laufen. Im hinteren Bereich, dort wo früher die Werkräume untergebracht waren, entstehen die Büros. Der Rohbau steht bereits. Viel Glas soll die kreative Zusammenarbeit aller dort Arbeitenden fördern. „Die Menschen sollen sich hier gegenseitig sehen“, sagt Siebel: „Altes, wie das Mauerwerk, bleibt sichtbar und wird durch neue Materialien aufgewertet.“

Der große hohe Raum wird zum Forum, in dem auch die alten Pumpen ihren Platz behalten werden. Der alte hochwertige Fliesenboden wird ebenso aufgearbeitet wie die Gewölbedecke, der in den vergangenen Jahren nicht nur Feuchtigkeit zugesetzt hat. „Das Dach musste runter, die Statik der alten Konstruktion war nicht nachweisbar“, sagt Diplom-Ingenieur und Stadtplaner Jochen Füge. Auch er wird mit seiner Firma Räume in der Pumpstation beziehen. „Das Dach ist 140 Jahre alt“, sagt er: „Wir haben von oben eine neue Konstruktion aufgesetzt.“ Das Forum — ergänzt durch eine Cateringküche und den abgetrennten Sozialtrakt — soll für Seminare oder Kulturveranstaltungen genutzt werden.

Die großen Fenster der Pumpstation werden ausgebaut, überarbeitet und saniert wieder eingebaut. Die Fassade wird aufgearbeitet, die dichten Fugen nachgearbeitet. Das gesamte Gebäude wird mit einem modernen Klima- und Lüftungssystem versehen, so dass die Wände nicht von innen isoliert werden müssen. „Das können wir durch die Zwangslüftung umgehen“, sagt Siebel.

„Es war Liebe auf den zweiten Blick“, sagt Füge über die Pumpstation. Dass er und seine Mitstreiter sich nach den vergeblichen Versuchen des Fördervereins, dort ein kulturelles Zentrum entstehen zu lassen, dazu entschlossen haben, die Pumpstation zu kaufen, sei mit der Zeit entstanden. „Das Naheliegende ist oft das Fernste“, sagt Füge. Aber die Pumpstation sei genau das, was die Unternehmen bräuchten. „Wir sind langsam, aber solide gewachsen und haben Kunden in ganz Deutschland“, sagt Siebel: „Da passt so eine Immobilie exzellent zu dem, was wir machen.“