Kein Durchkommen mehr

Durch die Baustelle an der Gerresheimer Straße werden Radfahrer und Fußgänger auf eine zwei Kilometer lange Umleitung geschickt.

Hilden. „Der ADFC Hilden hat kein Verständnis für diese Maßnahme“, schimpft der Ortsgruppensprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Georg Blanchot, auf der Internetseite des Vereins: „Sie wurde weder rechtzeitig in den Medien angekündigt, noch beinhaltet sie eine akzeptable Umleitungsempfehlung für Radfahrer und Fußgänger.“

Gemeint ist der auf beiden Seiten gesperrte Geh- und Radweg entlang der Gerresheimer Straße zwischen dem Westring und Erkrath.

Weil der dringend notwendige Ausbau der L 404 auf vier Spuren auch rechts und links der Trasse Platz benötigt, sind seit dem 1. März nicht nur Autofahrer betroffen. Zwar hat der Landesbetrieb Straßen NRW, in dessen Aufgabenbereich die Landstraße gehört, eine Umleitung eingerichtet. Aber die sei mit rund zwei Kilometern insbesondere für Fußgänger zu lang — und außerdem auch noch irreführend ausgeschildert, so der ADFC.

Dass es Missverständnisse in der Beschilderung gab, unterstreicht auch Hildens Verkehrsplaner Hans-Joachim Frohn: „Darauf habe ich Straßen NRW aufmerksam gemacht — mit der dringenden Bitte, dies zu beheben.“

So sei auf einem Schild (von Erkrath aus kommend) nicht Hilden als Ziel angezeigt, sondern Düsseldorf/Unterfeldhaus. „Das sorgt natürlich für Verwirrung“, sagt Frohn, der grundsätzlich aber keinen Alternativplan in der Schublade hat: „Eine kürzere Umleitung gibt es leider nicht. Das hätte wohl nur mit veränderten Bauabschnitten funktioniert. Und das hätte laut Straßen NRW einiges an Mehrkosten bedeutet.“

Aktuell führt die Umleitung über die Lodenheide, die Brücke über den Nordring und die Schweinebrücke über die A 46, danach am Eselsbach entlang in Richtung Rothenbergstraße. Ein weiterer „Zubringer“ zur Umleitung läuft über den Fußweg bei McDonald’s.

Derweil weist Dietmar Giesen, der zuständige Projektleiter des Landesbetriebs, den Vorwurf zurück, die Stadt sei über die Umleitung nicht informiert worden. Ob nun Vertreter aus Düsseldorf, Erkrath und Hilden oder vom Kreis Mettmann — alle hätten mit am Tisch gesessen, als die L 404 zur Sprache kam.

„Und in Sachen Umleitung hatte es damals aus dem Hildener Rathaus grünes Licht gegeben“, sagt Giesen. Allerdings gibt er zu, dass es sein könne, „dass aufgrund der Fülle der Maßnahmen auch schon mal Informationen, die eigentlich in die Öffentlichkeit gehören, auf der Strecke bleiben“. Das gelte aber für alle Seiten.

„Natürlich waren wir an den Arbeitsabläufen beteiligt“, bestätigt Hildens Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann: „Wie aber die Baustellenabwicklung abläuft, ist einzig und allein Sache von Straßen NRW. Darauf haben wir als Stadt keinen Einfluss.“

Mitte Mai wird die Sperrung aufgehoben, verspricht Giesen: „Dann sind wir so weit, dass der Geh- und Radweg wieder freigegeben werden kann.“