Parksünder zahlen 79.000 Euro

Im vergangenen Jahr wurden in Haan rund 8.000 Knöllchen ausgestellt.

Haan. Kurz an der falschen Stelle geparkt, schon ist es passiert: Die Politesse hat ein Knöllchen an die Autoscheibe geklemmt. Das ist Alltagsgeschäft für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Rund 8.000 Knöllchen haben sie im vergangenen Jahr verteilt. Die Stadt Haan hat dadurch im vergangenen Jahr etwa 79.000 Euro von den Parksündern eingenommen.

Ein Jahr zuvor hatte das Ordnungsamt lediglich 60.000 Euro durch Knöllchen eingenommen. Das heißt aber nicht, dass die Haaner im vergangenen Jahr zu Verkehrsrowdys geworden sind. „2009 hatten wir Wahlen und da sind unsere Ordnungsamtskräfte beispielsweise für Wahllokale abgestellt worden — so hatten sie weniger Zeit, um die Falschparker zu kontrollieren“, sagt Rainer Skroblies, stellvertretender Ordnungsamtsleiter.

Die Stadt beschäftigt drei Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes. Davon haben zwei Mitarbeiter eine Vollzeit-, ein Mitarbeiter eine Halbtagsstelle. „Die machen den kompletten Außendienst“, sagt Skroblies. Das heißt: Die drei Mitarbeiter sind nicht nur für Falschparker, sondern auch für alle anderen Aufgaben des Ordnungsamtes zuständig.

Die 79.000 eingenommenen Euro setzen sich aus dem Verwarnungsgeld und aus Bußgeldern zusammen. Die Höhe des Verwarnungsgeldes liegt zwischen fünf und 35 Euro. „Wer dann nicht direkt zahlt, bekommt ein Bußgeld auferlegt“, sagt Skroblies. Dabei werden auf das ursprüngliche Verwarngeld noch 20 Euro Verwaltungsgebühr sowie 4,50 Euro Portogebühren aufgeschlagen. „Etwa sechs Prozent der Parksünder lassen das schleifen“, schätzt Skroblies.

Natürlich werden bei den Kontrollen Prioritäten gesetzt. „Von Innen nach Außen lautet das Prinzip“, sagt Skroblies. Besonders häufig wird im Innenstadtbereich, wo Parkscheine Pflicht sind, kontrolliert. Dort werden nämlich die meisten Parksünder dabei erwischt, keinen Parkschein gezogen oder die gezahlte Parkdauer überschritten zu haben. „Dabei gibt es in der Innenstadt genug bewirtschaftete Parkplätze“, sagt Skroblies. Die Tiefgarage der Stadtwerke sei nie komplett voll.

Neben den Kontrollen in der Innenstadt konzentrieren sich die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf Schwerpunktaktionen. „Dann gehen wir eine Zeit lang verstärkt in bestimmt Gebiete, beispielsweise wenn Feuerwehrzufahrten zugeparkt werden“, sagt Skroblies.

Eng würde es in Haan — was die Parkplatzsituation angeht — aber lediglich in einigen Wohngebieten: „Wenn Familien mehrere Autos haben, aber eigentlich für das Einfamilienhaus nur ein Parkplatz vorgesehen ist“, sagt Skroblies. Das sei beispielsweise in Gruiten häufiger der Fall. Die eingenommenen 79 000 Euro seien jedoch insgesamt laut Skroblies „ein normaler Wert“. Schlimme Parksünder, sagt der stellvertretende Amtsleiter, seien die Haaner nicht.