Anwohner diskutieren den Ausbau Polnische Mütze
Die Stadt informierte gut 60 Haaner Bürger über die Pläne für die Kreuzung. Die Lärmschutzwand war ein Thema.
Haan. Technischer Dezernent Engin Alparslan konnte die Anwohner der südlichen Gräfrather Straße beruhigen. Die neue, 3,50 Meter breite Straße, die hinter der optionalen Lärmschutzwand verlaufen soll, wird keine Privatstraße. „Das wird eine Straße der Stadt Haan“, sagte er. Und Planungsamtsleiter Peter Sangermann ergänzte: „Sie müssen nichts für die Straße bezahlen, auch nicht für den Kanal oder neue Leitungen.“
Neben unmittelbar betroffenen Anwohnern waren viele Ratsmitglieder, Kritiker und Befürworter des geplanten Ausbaus der Kreuzung Polnische Mütze zur Informationsveranstaltung der Stadt gekommen. Mehr als zweieinhalb Stunden diskutierten sie mit den Planern, Experten und Gutachtern über die Belange der Fußgänger und Radfahrer, die mögliche Lärmschutzwand und beispielsweise der Verkehrsführung in Richtung Gruiten.
Die erklärten Gegner des Großprojekts stellten die Notwendigkeit des Ausbaus infrage. Agnu-Vorsitzender Sven Kübler beispielsweise forderte: „Bauen Sie erst die Zu- und Abfahrten zur Autobahn vernünftig aus, dort sind die Probleme und nicht im Kreuzungsbereich.“ Dem hielt Verkehrsexperte Hans-Rainer, der mit Verkehrszählungen und -simulationen die Entwicklung der Kfz-Zahlen bis 2025 berechnet hat, entgegen: „Sie können die Westrampe ausbauen und trotzdem würde das System Polnische Mütze nicht funktionieren.“
In den kommenden zehn Jahren wird die Zahl der Fahrzeuge beispielsweise auf der Gruitener Straße von 9000 auf 13 000 und auf der Gräfrather von heute 12 000 auf 15 700 steigen. Um Staus zu vermeiden, sollen nicht nur die Kreuzung deutlich verbreitert, auch die Zu- und Abfahrten zur Autobahn erweitert werden.
Weil das vor allem die Anwohner der Gräfrather Straße belasten wird, können diese in den Genuss einer vier Meter hohen Lärmschutzwand kommen. „Das ist ein Angebot“, sagte Alparslan, das nur dann komme, wenn sich die Anwohner einig sind. Dafür müssen sie Teile ihrer Grundstücke an die Stadt verkaufen, damit die Stadt hinter der Wand die Straße für die Anleger bauen kann.