Mehr Frauen wagen Schritt in die Selbstständigkeit
507 Hildener gründeten im vergangenen Jahr ihre eigene Firma. Der Frauenanteil betrug 34,7 Prozent.
Hilden. Salvatore Mazzola betreibt im Gründerzentrum einen Online-Schuhhandel, Jörg Schröder hat einen Handwerksbetrieb übernommen, und Akyut Orhan leitet jetzt ein Catering-Unternehmen. Das sind drei von 507 Existenzgründern, die 2013 in Hilden den Weg in die Selbstständigkeit wagten. Damit liegt das vergangene Jahr im Normalbereich — in Hilden, denn der Bundestrend zeigt sinkende Zahlen.
„Jede zweite Neugründung übersteht die ersten fünf Jahre“, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Peter Heinze. Sie würden somit einen wichtigen Beitrag für die heimische Wirtschaft leisten: als Arbeitgeber und Steuerzahler. „Es muss daraus ja nicht gleich ein Weltunternehmen wie Qiagen werden, das auch mal in Hilden klein angefangen hat“, sagt der Erste Beigeordnete Norbert Danscheidt.
„Bei den Neugründungen stehen derzeit Dienstleister im Vordergrund“, sagt Nikolaus Paffenholz von der Industrie- und Handelskammer. Auch der Online-Handel liegt laut Heinze im Trend. Auffällig war im vergangenen Jahr zudem der hohe Anteil an Frauen (34,7 Prozent) bei den Firmengründungen.
Dazu gehört Irina Kouzmenko (51). Sie hat im vergangenen März mit ihrem Ehemann an der Heinrich-Hertz-Straße die Firma Allvig Technology gegründet. Beide haben in der Ukraine eine Hochschule für Luft- und Raumfahrt besucht und leben seit 20 Jahren in Hilden.
„Eine gute Idee ist Voraussetzung für eine Firmengründung“, sagt Kouzmenko, die angewandte Mathematik studiert hat. Ihr Unternehmen entwickelt und produziert Prüfsysteme für die Industrie. Die Anlagen können mit optischer Unterstützung die Qualität und Vollständigkeit von Waren aller Art überwachen.
Eine Geschäftsidee allein reicht laut Kouzmenko aber nicht aus. „Wir haben die Beratungsangebote der IHK reichlich genutzt“, sagt die 51-Jährige. Und noch einen Tipp hat sie für potenzielle Firmengründer: „Immer an die Sache glauben.“