Asyl-Plätze werden knapp: Raum an der Richrather Straße

Hilden ist mit seinen Unterkünften am Limit. An der Richrather Straße schafft die Stadt Raum für weitere neun bis zwölf Personen.

Hilden. In der städtischen Unterkunft an der Forststraße wird es eng. Derzeit sind dort 116 Asylbewerber untergebracht. Die Kapazität ist damit nahezu erschöpft. „Wir sind am Limit anglangt“, sagt die scheidende Leiterin des Amtes für Soziales und Integration, Monika Klemz.

Je nach Familiengröße sind dort noch 16 bis 20 Plätze frei. Um für weitere Zuweisungen gewappnet zu sein, wird deshalb die ehemalige Unterkunft an der Richrather Straße provisorisch hergerichtet. Eine Etage mit drei Räumen für neun bis zwölf Personen wird dort „als stille Reserve“ (Klemz) bereitgehalten.

Seit Anfang 2012 hat sich die Zahl der in der Unterkunft an der Forststraße untergebrachten Asylbewerber nahezu verdoppelt. Seinerzeit lebten dort 62 Menschen. Vor allem Asylbewerber aus Südosteuropa, Syrien und Afghanistan sind seither Hilden zugeteilt worden. „Und wir wissen nicht, was noch kommt“, sagt Klemz.

Experten der Bundesregierung gehen davon aus, dass sich die Lage bis April/Mai wieder entschärft. Wahrscheinlich werden dann vor allem Asylbewerber aus Südosteuropa in ihre Heimatländer zurückkehren — um einer Ablehnung ihrer Asylanträge zuvorzukommen.

Gleichwohl ist nicht sicher, ob die Experten richtig liegen. „Wir werden die Sache im Auge behalten“, sagt Michaela Neisser, Sachgebietsleiterin im Amt für Soziales und Integration. Darüber, ob möglicherweise selbst die zusätzlichen Plätze an der Richrather Straße bei weiteren Zuweisungen nicht ausreichen könnten, macht sich die Amtsleiterin noch keine Gedanken: „Wir haben noch nicht nach weiteren Alternativen gesucht“, sagt Klemz. Erst müsse die weitere Entwicklung abgewartet werden.

Von der Lage in Syrien hänge es laut Klemz im Wesentlichen ab, wie sich die Zahl der Asylbewerber in naher Zukunft entwickeln werde. Davon hängt dann auch ab, ob die 700 000 Euro ausreichen, die die Stadt für das laufende Jahr für Unterkunft, Verpflegung und Krankenhilfe der Asylbewerber im Haushalt eingeplant hat.

Unabhängig von der Zahl der Asylbewerber steht für Klemz eine Sache fest: „Wir bringen alle Asylbewerber menschenwürdig unter.“ Das sei auch in der Vergangenheit schon so gewesen.

Und da galt es, viel mehr Menschen eine Unterkunft zu bieten. In den 1990er-Jahren mussten rund 700 Asylbewerber und weitere 300 Spätaussiedler von der Stadt menschenwürdig untergebracht werden — in damals 28 Häusern.