Aussprache kurzfristig ohne Sparkasse
Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert will zum 1. Juli die Filiale im Haus Horst schließen. Das stößt bei den alten Leuten auf Widerstand.
Hilden. Klaus Lettmann, Leiter der Privat- und Geschäftskundenbetreuung der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert, hatte die rund 200 Kunden der Bank im Wohnstift Haus Horst für gestern zu einem Informationsnachmittag bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Dabei wollte die Sparkasse über die Schließung der Filiale zum 1. Juli informieren. Das Kaffeetrinken fand zwar statt (rund 250 Bewohner waren gekommen), allerdings ohne die Stadtsparkasse.
Grund war offenbar die starke Medienpräsenz. Es war auch das WDR-Fernsehen erschienen. Man habe Verständnis für die Fragen und Sorgen der Kunden, hieß es in einer verlesenen Erklärung des Sparkassenvorstandes, nehme „aus grundsätzlichen Erwägungen“ aber nicht an der Veranstaltung teil — weil es sich nicht mehr um eine Sparkassen-Veranstaltung handele, war zu hören. Man werde sich aber um eine „einvernehmliche Lösung bemühen“. Dabei solle es um „den Erhalt gewisser Grundfunktionen in zeitlich reduzierter Form“ gehen. Die Sparkasse prüfe, was machbar sei. Der Vorstand verspricht, „kurzfristig ein Ergebnis zu präsentieren“.
Und das sind die Minimalforderungen, die Hilde Martens und Volker Götz vom Bewohnerbeirat Lettmann und Sparkassen-Vorstand Joseph Stopfer in einem Vorgespräch bereits erläutert haben: zweimal wöchentlich Hilfe bei Überweisungen, ein Bargeld-Service in Haus Horst, Konto-Auszugsdrucker, die Safes sollen in Haus Horst erhalten bleiben. 250 Bewohner von Haus Horst haben gestern über die geplante Schließung der Sparkassen-Filiale diskutiert — sehr sachlich. Die Senioren waren sichtlich bemüht, die Sparkasse nicht an den Pranger zu stellen. „Wir wollen Kunden der Sparkasse bleiben und einen Mindestservice hier im Haus erhalten“, brachte einer auf den Punkt, was viele bewegt. Alle Banken haben Sparprogramme aufgelegt — auch die Sparkasse HRV. Die Sparkasse sei aber keine Bank wie andere, sagte ein Bewohner und erinnerte an die kommunale Trägerschaft. Dass sie kein normales Kreditinstitut ist, sagt auch die Sparkasse selbst, wenn sie regelmäßig betont, mit wie viel Geld sie Vereine und Verbände in der Region unterstützt.