Bei der Ausbildungsbörse sind 426 Lehrstellen zu vergeben

Am Samstag werden im Evangelischen Schulzentrum Hilden etwa 800 Schüler aus Hilden, Haan und Erkrath als Besucher erwartet.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. So einfach haben es Jugendliche selten, ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu testen: 90 Unternehmen, Einrichtungen und Verbände sind am Samstag bei der Ausbildungsbörse im Evangelischen Schulzentrum Hilden präsent. Rund 426 Lehrstellen haben die Aussteller im Gepäck. Gleich drei Städte — Hilden, Haan und Erkrath - haben sich zusammengetan, um den Jugendliche die Möglichkeit zu geben, sich über 70 verschiedene Ausbildungsberufe und 20 Duale Studiengänge zu informieren.

Erwartet werden rund 800 Schüler von weiterführenden Schulen ab Klasse 8 aus Hilden, Haan und Erkrath. Damit die Börse für sie auch etwas bringt, sollten sie sich zuvor über die Unternehmen informieren. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Hilden hat ihnen schon viel Arbeit abgenommen und eine Liste der Aussteller mit Kurzporträts sowie den angebotenen Lehrstellen ins Internet gestellt (www.wirtschaft-hilden.de/azubiboerse).

Über diese Liste im Internet können Jugendliche auch Gesprächstermine mit ihren Wunschfirmen vereinbaren. Sie dauern in der Regel 20 Minuten. Wirtschaftsförderer Peter Heinze beobachtet, dass sich Jugendliche bereits auf einen Beruf festgelegt haben, über die Vielfalt der Berufsbilder aber nicht informiert sind. „Fast 59 Prozent aller Schüler stürzen sich auf nur zehn Ausbildungsberufe“, weiß Marcus Kowalczyk, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann. Die 340 anderen Berufe sind kaum bekannt. Und viele Jugendliche kennen auch die ortsansässigen Firmen nicht, so Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Darunter sind beispielsweise Global Player wie das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen, 3M und Akzo Nobel oder „Hidden Champions“ wie der Bäckerei- und Kühltechnik Spezialist Wachtel, Wenko (Hersteller von cleveren Haushaltshelfern) oder der Automobilzulieferer Wielpütz. Etwa zehn Prozent der Jugendlichen, die am Stand vorsprechen, wollen den Kontakt anschließend vertiefen, haben Aussteller festgestellt. Oft begleiten Eltern ihre Kinder. Das finden Unternehmen gut. Wenn aber nur Mütter und Väter Fragen stellen und die jungen Leute stumm daneben stehen, macht das nicht den bestmöglichen ersten Eindruck. Praktika sind sowohl für Bewerber als auch für Unternehmen eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennen zu lernen.

Bei der Ausbildungsbörse werden auch Praktikumsplätze vermittelt. Gut zu wissen: Im Kreis Mettmann ist die Zahl der Ausbildungsplätze auf 1830 gestiegen, berichtet die Arbeitsagentur. Es gibt aber auch 2650 Bewerber.

Damit kommen 69 gemeldeten Ausbildungsstellen auf 100 Bewerber im Kreis. Zum Vergleich: Für Deutschland liegt der Durchschnitt bei einem Verhältnis von 85 Stellen auf 100 Bewerber.