Bürger diskutieren lebhaft über Gesamtschule
Die Haaner CDU hatte zum Stammtisch eingeladen.
Haan. Der offene Brief an die Haaner Verwaltung, in dem vier Mütter von Realschülern die Informationspolitik im Zusammenhang mit dem Auslaufen der Schule kritisiert hatten, war für die CDU Anlass, einen Bürgerstammtisch ins Leben zu rufen. Im Restaurant „Chau“ sollen Bürger in lockerer Runde mit Ratsvertretern ins Gespräch kommen. Bei der Premiere am Donnerstag ging es um die „Schulstruktur“.
Trotz der Verunsicherung vieler Eltern kamen gerade vier Bürgerinnen, davon drei der Mütter, die den offenen Brief unterzeichnet hatten. Nach einer Elternbefragung ist die Einrichtung einer neuen Gesamtschule im Schulzentrum Walder Straße zum Schuljahr 2017/18 so gut wie sicher. Im Schulausschuss wurde eine „Pädagogische Gruppe“ beschlossen, die zunächst ein Grob- und ein Raumkonzept für das Schulzentrum erarbeiten soll.
Am 15. Juli soll ein externer Moderator vorgestellt werden, der die Arbeitsgruppe aus Lehrern, Gast-Schulleitern und Vertretern der Bezirksregierung leiten soll.
Kommen in der vorgezogenen Anmeldephase im Januar/Februar mehr als 100 Anmeldungen für die Gesamtschule zusammen, wird sie Realität. Im Gegenzug würden keine weiteren Anmeldungen für die Haupt- und die Realschule mehr angenommen und diese würden auslaufen. Es entbrannte eine lebhafte Diskussion zwischen den Bürgern und den Politikern, die versuchten, die Sorgen der Eltern auszuräumen. „Wer ist von der Politik beauftragt, das Auslaufen der Realschule so zu betreuen, dass kein Qualitätsverlust entsteht?“ fragte eine Bürgerin.
Tobias Kaimer, stellvertretender Vorsitzender des Bildungsausschusses, nahm das als Arbeitsauftrag für die nächste Sitzung. Realschüler und Gymnasiasten, die die Versetzung in die siebte Klasse nicht schaffen, müssten an der Gesamtschule aufgenommen werden. Man erhofft sich, dass durch eine Gesamtschule im Ganztag die Abwanderung von Schülern in Nachbarstädte verringert werden kann. „Ich finde das von der CDU sehr positiv, dass wir Eltern hier mal zu Wort kommen“, lobte Eva Bocksberg-Prüßner den Stammtisch.