Bürgermeister Knut vom Bovert bleibt bis 2015
Der Bürgermeister wird seine volle Amtszeit bis 2015 ausüben. Er begründet das mit rechtlichen Bedenken. Damit sind zwei Wahlen notwendig.
Haan. Bürgermeister Knut vom Bovert (parteilos) hat sich entschieden. Entgegen dem Trend unter den Bürgermeistern im Kreis Mettmann stellt sich der 63-Jährige erst 2015 zur Wahl. Von der Möglichkeit, sein Amt vorzeitig niederzulegen und bereits zur Kommunalwahl 2014 anzutreten, will er keinen Gebrauch machen. „Nach dem Abwägen aller Vor- und Nachteile habe ich mich entschlossen, den Bürgern die dadurch entstehenden Kosten zuzumuten“, sagte er am Mittwoch im Rathaus. Als Bürgermeister sei er bis 2015 gewählt worden. „Ich bin vor mir selbst nicht bereit, diesen Verfassungsbruch mitzutragen“, sagte er.
Aus seiner Sicht als Jurist ist das vorzeitige Niederlegungsrecht verfassungswidrig. Was die Stadt Haan der Wahltermin in zwei Jahren kosten wird, sei noch nicht berechnet worden. Er und sein Team in der Verwaltung wollen sich aber bemühen, die Ausgaben zu reduzieren.
„Wir werden versuchen, die Anzahl der Wahllokale wie beim Bürgerentscheid zu verkleinern“, sagte vom Bovert. Auch brauche er persönlich keinen Plakatwahlkampf. „Vielleicht können wir Veranstaltungen in den Stadtteilen organisieren, bei denen der Einzelne rausfiltern kann, welcher Kandidat für ihn infrage kommt“, schlug er vor.
Gleichzeitig kritisierte er, dass über die Kosten, die dadurch entstehen, dass Amtsinhaber, die bereits 2014 ausscheiden, versorgungsrechtlich so gestellt werden, als wenn sie erst im Oktober 2015 ausscheiden, bislang noch gar nicht diskutiert wurde. Für Knut vom Bovert, das räumte er ein, hat der spätere Wahltermin durchaus Vorteile. Er weiß dann nicht nur, wie der Stadtrat zusammengesetzt ist und arbeitet, auch die Entscheidung über die Wiederwahl der Kämmerin sowie die Bestellung des Hauptamtsleiters - beides steht im kommenden Jahr an - kann er begleiten.
Das Argument, dass nur ganz wenige Bürger zur separaten Bürgermeisterwahl gehen würden, zieht aus Sicht von Boverts nicht. „Diese Behauptung stellt den Bürgern ein Armutszeugnis aus“, sagt er. „Ich hoffe, dass 2015 mindestens genauso viele Mitbürger zur Wahl gehen wie 2014 bei der Kommunalwahl. „Das Ergebnis liegt allein in den Händen der Wähler. Freunde und sogenannte „gute Freude“ hätten ihm geraten, sich vorzeitig zur Wahl zu stellen. Die Parteien hätten so nur wenig Zeit, Gegenkandidaten aufzubauen. Auch hätten amtierende Bürgermeister größere Chancen, wiedergewählt zu werden. Vom Bovert: „Wenn ich an meinem Sessel kleben würde, würde ich es sicherlich so machen. Ich bin jedoch der Ansicht, dass Bessere ist der Feind des Guten.“