Bürgerstiftung hilft mit einem Kapitalstock von 460.000 Euro
Die Bürgerstiftung für Haan und Gruiten unterstützt heute mit einem Kapitalstock von 460.000 Euro Projekte, Vereine und Einrichtungen.
Haan. Von Bürgern für Bürger. Auch fünf Jahre nach der offiziellen Gründung der Bürgerstiftung für Haan und Gruiten gilt dieses Motto weiterhin als handlungsleitendes Motiv der Führungsriege um Annette Braun-Kohl, Dieter Schauf und Barbara Wachsmann.
Ende November 2006 erteilte das Innenministerium des Landes den Stiftungsgründern die endgültige „Absolution“ für ihr Projekt. „Seitdem haben wir schon einiges auf die Beine stellen können“, sagte Annette Braun-Kohl. Dies lasse sich zum einen an den Zahlen der Stiftung festmachen.
Vor fünf Jahren betrug das Startkapital, das die vier Unternehmen und fünf Privatpersonen zusammengetragen hatten, 190.000 Euro. Heute beläuft sich der Kapitalstock auf üppige 460.000 Euro, und die Zahl der Stifter liegt bei 22. „Für den Dezember haben wir die berechtigte Hoffnung auf einen 23. Stifter“, sagte Annette Braun-Kohl.
Darüber hinaus ist die Bürgerstiftung mittlerweile auch vom Bundesverband Deutscher Stiftungen zertifiziert und darf für alle offiziellen Anlässe deren Gütesiegel verwenden. Braun-Kohl: „Das bestätigt uns natürlich in unserer Arbeit.“ Das Gütesiegel wird anhand von zehn Kriterien vergeben. Bürgerstiftungen müssen demzufolge zum Beispiel politisch neutral und gemeinnützig sein, einem lokalen Netzwerk angehören oder auch partizipativ und transparent arbeiten. Unterstützt werden Bürger, Initiativen und Vereine ausschließlich aus Haan und nach gründlicher Vorprüfung in Zusammenarbeit mit den Kirchen, dem Sozialamt und der Arge. Ausnahmen bestätigen hierbei nur die Regel.
Schauf: „Einmal haben wir dem Franziskus-Hospiz in Hochdahl finanziell unter die Arme gegriffen. Das aber auch nur, weil es in Haan Vergleichbares nicht gibt, und viele Haaner deshalb nach Hochdahl fahren.“
Alle Mitarbeiter der Bürgerstiftung sind ehrenamtlich tätig, und außer der Kontoführung fallen keine laufenden Kosten an. Die vielfältigen verwaltungstechnischen Angelegenheiten werden von externen Partnern gesponsert beziehungsweise kostenlos ausgeübt.
Dennoch laufe die Arbeit nicht immer reibungslos und unproblematisch. Schauf: „Es ist immer schwierig, an Spendengelder zu gelangen. Da ist häufig Einiges an Überzeugungsarbeit nötig. Außerdem ist die Zinslage derzeit bekanntermaßen kritisch.“
Es gibt bei der Bürgerstiftung zwei Töpfe, in die gespendet werden kann: einmal den „normalen“ Spendentopf und zum anderen das bereits erwähnte Grundstockvermögen, dessen Förderungsmöglichkeiten aus den Zins- und Kapitalgewinnen resultieren und in welches durch Spenden „zugestiftet“ werden kann. Braun-Kohl: „Wichtig ist, dass das Geld immer voll und ganz dem guten Zweck zugute kommt.“
Im laufenden Jahr hat die Bürgerstiftung in zahlreichen Einzel- und Pauschalfällen geholfen. Das Spektrum reicht von der Übernahme von Beerdigungskosten oder dem Essensgeld für Schulkinder bis hin zu finanziellen Zuschüssen für die Ausstattung der Rettungswagen des DRK oder an den Freundeskreis der Stadtbücherei. Annette Braun-Kohl: „Damit das in dem Maße weiter gehen kann, sind wir natürlich auch künftig auf Spenden der Haaner für ihre Mitbürger angewiesen.“