Soforthilfe der Stadt Hilden Hälfte der Hilfe abgerufen
Hilden · 500.000 Euro stellte der Stadtrat Anfang des Jahres notleidenden Gewerbetreibenden, Vereinen und Künstlern zur Verfügung. Die Antragsfrist endet für Unternehmer am 31. März 2021, für freiberuflich Kulturschaffende und gemeinnützige Vereine am 30. Juni 2021. Was ist aus dem viel diskutierten Hilfspaket geworden? Die RP hat nachgefragt.
(cis) Der Stadtrat hat Anfang des Jahres ein Corona-Hilfsprogramm aufgelegt. 500 000 Euro stellte die Politik notleidenden Gewerbetreibenden zur Verfügung. Dieser Beschluss wurde am 10. März 2021 ergänzt. Neben Gewerbetreibenden können sich jetzt auch Kulturschaffende und gemeinnützige Vereine um einen Zuschuss bewerben. Er beträgt für kleine Gewerbebetriebe und Kulturschaffende bis zu 2750 Euro, für gemeinnützige Vereine bis zu 2000 Euro. Ende März beziehungsweise Ende Juni lief die Antragsfrist ab.
144 Anträge von Gewerbetreibenden gingen ein. 91 wurden positiv beschieden, 53 abgelehnt, teilt Stadtsprecherin Lina Schorn auf Anfrage mit. Insgesamt haben Gewerbetreibende 228 820 Euro als Corona-Soforthilfe erhalten. Zwei Vereine und drei Künstler und Künstlerinnen hätten einen Antrag gestellt. Alle wurden bearbeitet, dabei wurden vier positiv beschieden und einer abgelehnt. Insgesamt sind 8600 Euro bewilligt worden. Fazit: Von den zur Verfügung stehenden 500 000 Euro wurden am Ende 237 420 Euro abgerufen, also knapp 50 Prozent.
Wie ist das Ergebnis zu bewerten? Die Bundesregierung hatte ein Sofortprogramm für Klein-Unternehmen und Solo-Selbstständige aufgelegt. Es wurde durch Zuschüsse der Landesregierung ergänzt. Ein Großteil der Anträge wurde bereits bewilligt, teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit (Stand 26.07.2021): von der „November-Hilfe“ wurden 91 Prozent der Anträge mit 6,41 Milliarden Euro bewilligt. Von der „Dezember-Hilfe“ 89 Prozent mit 6,8 Milliarden Euro. Von der „Überbrückungshilfe III“ 71 Prozent der Anträge mit 15,49 Milliarden Euro und von der „Neustart-Hilfe“ 96 Prozent mit 1,31 Milliarden Euro. Davon werden auch Selbstständige in Hilden profitiert haben.
Einzelhandel, Frsöre und Gastronomen nutzten Hilfe
Vor allem Einzelhandel, Frisöre und Gastronomen haben die Chance genutzt und in Hilden einen Antrag auf städtische Corona-Soforhilfe gestellt. „Auch wenn es keine große Summe ist, so ist es uns wichtig, dieses Signal für den Zusammenhalt und die Wertschätzung zu zeigen“, hatte Bürgermeister Claus Pommer erläutert. Das Geld sei nicht als Wirtschaftshilfe, sondern als soziale Unterstützung gedacht, damit die Unternehmer auch ihre Wohnungsmiete und Lebensmittel bezahlen können, waren sich alle Fraktionen im Stadtrat einig. Die Corona-Hife war also ein politisches Signal der Solidarität.
Und das ist bei den Bedachten auch so angekommen. „Die Corona-Hilfe der Stadt Hilden hat uns dabei geholfen, einen weiteren Monat zu überbrücken“, sagte Sandra Freibeuter, die ein Tattoo-Studio an der Benrather Straße betreibt. Sandra Freibeuter hat nicht nur die Corona-Hilfe der Stadt in Anspruch genommen, sondern auch die November- und die Dezemberhilfe des Bundes. „Das hat sich allerdings sehr lange hingezogen. Bei der Stadt lief es dagegen vorbildlich.“ Deshalb habe sie auch allen befreundeten Unternehmern empfohlen, die Hildener Corona-Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Bei der Corona-Soforthilfe für gemeinnützige Vereine und Künstler haben Politik und Verwaltung den Bedarf offenbar anders eingeschätzt als er tatsächlich ist. Man kann das auch sehr positiv sehen. Dass nämlich Vereine und Künstler die Corona-Soforthilfe der Stadt nicht brauchen, weil sie offenbar doch besser oder mit anderer Unterstützung durch die Corona-Krise gekommen sind.