Creditreform: Viele Haaner Firmen gehen pleite
Bei der Anfälligkeit der örtlichen Unternehmen für Insolvenzen liegt Haan auf einem schlechten Platz.
Es gibt in Haan wieder mehr Gewerbean- als -abmeldungen. Das berichtet die Creditreform Solingen. Sie hat erneut analysiert, wie viele Unternehmen im bergischen Städtedreieck und dem südlichen Kreis Mettmann neu gegründet oder beim Gewerbeamt abgemeldet beziehungsweise gelöscht wurden. Sie hat auch zusammengefasst, wie viele Betriebe in die Insolvenz schlidderten. Demzufolge wird es einer Hochrechnung zufolge im laufenden Jahr 320 Gewerbean- und 300 Gewerbeabmeldungen geben.
„Hier geht also die Zahl der unternehmerischen Existenzen wieder leicht nach oben“, erläutert Prokurist Ole Kirschner. Bei der Anfälligkeit der örtlichen Firmen für Pleiten liegt Haan indes auf einem schlechten, drittletzten Platz.
Der so genannte Insolvenzindex bildet einen Quotienten der Insolvenzanfälligkeit der jeweiligen Gruppe mit der Insolvenzquote der Region. Werte über 1,0 weisen auf eine überdurchschnittliche, Werte unter 1,0 auf eine unterdurchschnittliche Neigung hin. Demnach liegt der Insolvenzindex für Haan bei 1,17, ist also überdurchschnittlich hoch. Schlechter in der Region sind nur noch die Städte Burscheid (1,27) und Wermelskirchen (1,35). Spitzenreiter ist dagegen Hückeswagen mit 0,78. Insgesamt werden in den elf untersuchten Städten der Region am Jahresende — wenn sich die gegenwärtige Entwicklung fortsetzt — etwa 100 Gewerbebetriebe weniger verzeichnet sein als noch vor Jahresfrist, erwartet die Creditreform. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist — wie deutschlandweit — weiter zurückgegangen. Für die Zeit von Jahresbeginn bis zum 15. Juni zählt die Auskunftei 117 unternehmerische Insolvenzverfahren in der Region.
Mitte 2014 waren es noch 161 Verfahren (Rückgang: 27,3 Prozent). Hochgerechnet auf das Jahr 2015 ergibt sich eine Gesamtzahl von zu erwartenden Firmenzusammenbrüchen von 280. arue