Damit Fußgänger schneller rüber kommen
Elf Ampeln im Stadtgebiet sollen nach dem Willen der Verwaltung optimiert werden.
Hilden. Zeit ist relativ. Das können Fußgänger jeden Tag an den Ampeln in Hilden erleben. Beim Warten dehnt sich die Zeit. Da werden aus Sekunden gefühlte Minuten. Am Überweg Benrather-/Klotz-/Mittelstraße ist das tatsächlich so. Dort warten Fußgänger maximal 100 Sekunden, hat die Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft (Köln) im Auftrag von Rat und Verwaltung herausgefunden. Das ist Negativrekord in Hilden.
Ebenso wie die Bearbeitungszeit des Ampel-Gutachtens selbst. Es wurde Anfang 2013 in Auftrag gegeben. Jetzt, also drei Jahre später, liegt für rund 35 000 Euro das Ergebnis vor. Weil die Stadt keine eigenen Signalplaner mehr beschäftigt, musste ein externes Büro beauftragt werden. Und die haben offenbar alle gut zu tun.
HaraldMittmann, Tiefbauamtsleiter
Die Verkehrsingenieure Bernd Pabst und Axel Küßner haben 26 von 76 Ampeln in Hilden (davon sind 21 städtisch) untersucht. Ergebnis: Verkehrssicher sind alle. Aber an vier Ampeln müssen Fußgänger besonders lange warten: am bereits erwähnten Übergang von der Fußgängerzone zum Stadtpark, an der Kirchhof-/Hochdahler Straße (Übergang Gabelung zur Fußgängerzone), an der Benrather Straße (Übergang zum Steinhäuser Zentrum) und an der Kirchhofstraße/Am Kronengarten. „Bei bestimmten Verkehrssituationen müssen Fußgänger dort zeitweise unzumutbar lange warten“, erläutert Tiefbauamtsleiter Harald Mitt- mann: „Dort können die Grünzeiten für Fußgänger verbessert werden. Es geht nur um Sekunden. Die haben aber Auswirkungen auf den Verkehr.“
Die Verkehrssicherheit für Fußgänger könnte an folgenden vier Ampeln verbessert werden, schlägt die Verwaltung vor: Gerresheimer-/Heerstraße, Klotz-/Hof-/Robert-Gies-Straße, Berliner-/Hochdahler Straße und Kirchhofstraße/Hauptfriedhof.
Zusätzlich sollte an folgenden drei Ampeln der Fluss des motorsierten Verkehrs verbessert werden: Düsseldorfer-/Otto-Hahn-Straße, Benrather Straße/Bahnhofsallee, Berliner-/Ellerstraße/Fritz-Gressard-Platz.
Diese elf Ampeln bieten das größte Verbesserungspotenzial für Fußgänger und sollten deshalb vorrangig in Angriff genommen werden, schlägt Bürgermeisterin Birgit Alkenings dem morgen tagenden Stadtentwicklungsausschuss vor. Für die Signalanlagen müssten neue Steuerprogramme geschrieben werden. Das kostet — rund 55 000 Euro, schätzt Harals Mittmann. Und dauert. Weil im Haushalt bereits ein Defizit von 11,2 Millionen Euro klafft, sollen die Maßnahmen auf fünf Jahre gestreckt werden.
Die jährlich nötigen 11 000 Euro könnten dann aus dem Etat für Unterhaltung finanziert werden. Auch wenn die Politik morgen den Vorschlägen der Verwaltung folgt, wird in diesem Jahr wohl nichts mehr geschehen, baut der Tiefbauamtsleiter allzu hohen Erwartungen vor: „Was wir vorschlagen, ist ein Rahmenplan. Dann muss für jede einzelne der elf Ampeln ein neues Steuerprogramm beauftragt und geschrieben werden. Eine Reihe der Anlagen stehen an Land- oder Bundesstraßen. Dort ist der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig. Wir können die Planung erstellen und verkehrsrechtlich anordnen. Für die Umsetzung ist aber allein der Landesbetrieb zuständig.“