Das Hildorado wird zur Baustelle bei laufendem Betrieb

Noch bis Freitag ist das Sport- und Spaßbad an der Grünstraße für die jährliche Generalwartung geschlossen. Dann öffnet es wieder.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Der Nichtschwimmerbereich ist nicht wiederzuerkennen. Wo sonst Kinder planschen, gähnt ein leeres Becken. Arbeiter sind mit Abbruchhämmern dabei, die Fliesen abzuschlagen. Sie machen einen Höllenlärm. „Das ist nötig, um den Untergrund zu prüfen“, erläutert Ingo Paßenheim, Centerleiter Bäder bei den Stadtwerken Hilden. „Das sind noch die Originalfliesen von der Eröffnung 1993. Alles muss runter bis auf den blanken Beton“, sagt er.

Dann wird der Untergrund geprüft und wenn nötig aufgearbeitet. Anschließend wird die Dichtigkeit überprüft. „Dazu wird das Becken mit Wasser gefüllt“, erläutert Paßenheim. „Erst wenn alles dicht ist, wird neu gefliest.“ Wieder in Grün wie vorher — weil sich bei vielen jungen Besuchern des Hallenbades der Begriff „grünes Becken“ fest eingeprägt habe: „Das soll auch so bleiben.“

Zwölf Werktage ist das Sport- und Freizeitbad jedes Jahr geschlossen. Die Arbeiten werden diesmal aber viel länger dauern, erläutert Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke: „Zwölf Wochen bis Ende September.“ Bis Freitag dieser Woche müssen aber alle lauten Arbeiten erledigt sein. Das Nichtschwimmerbecken wird „eingehaust“, damit die Badegäste nicht gestört werden. Denn pünktlich zum Ferienbeginn am Samstag ist das Hildorado wieder ab 9 Uhr geöffnet. Bis dahin werden alle Becken, die gesamte Ausstattung und die technischen Anlagen gründlich gereinigt und geprüft. Allein das Ablassen, Schrubben, Desinfizieren, Wiederbefüllen und Aufheizen der Becken nimmt zwölf Tage in Anspruch.

Der Kleinkind-Krabbelspielplatz mit verschiedenen Spritztieren und Babyrutsche wird komplett erneuert. Neue Attraktionen für die Kleinsten sollen den Badespaß mit der ganzen Familie noch bunter machen. Ein Statiker und ein Holzsachverständiger schauen sich jedes Jahr eine andere Stelle der Dachkonstruktion des Hildorado ganz genau an und und prüfen sie auf Feuchtigkeit und Tragfähigkeit. Dafür wird ein Gerüst errichtet, das vom Beckenboden bis unters Dach reicht. Die Techniker werfen auch einen Blick in die Wasseraufbereitungsanlage und warten die beiden Gasmotoren im Keller.

„Die sind fast 30 Jahre alt“, weiß der Bäder-Chef: „Sie haben schon im alten Hallenbad an der Heiligenstraße Dienst getan. Für die Steuerung gibt es schon keine Ersatzteile mehr.“ Die Motoren sind das Herz des Blockheizkraftwerks im Keller. Es versorgt das Hildorado mit Wärme und Strom: „50 Prozent unseres Stroms erzeugen wird selbst, 50 Prozent kaufen wir von den Stadtwerken Hilden zu.“