Das Jugendcafé kommt in Schwung
Der neu gegründete Trägerverein kann jetzt Stiftungsgelder beantragen und Räume anmieten.
Haan. Meike Lukat strahlt vor Freude. „Jetzt sind wir unserem Ziel, ein Jugendcafé für Haan ins Leben zu rufen, ein ganzes Stück näher gekommen. Ich freue mich riesig“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der WLH, während sie die Satzung des frisch gegründeten Trägervereins unterschreibt. „Vor einigen Wochen noch drohte das Projekt zu scheitern, aus Mangel an aktiven Jugendlichen. Ich habe aber den Glauben daran nie verloren.“
Neun Gründungsmitglieder hat der Verein, darunter unter anderem Jugendreferent Peter Burek und Vertreter aller Haaner Parteien.
Meike Lukat, Fraktionsvorsitzende der WLH
Sobald die Gründung auch formal abgeschlossen ist, können wir Stiftungsgelder beantragen, Spendenquittungen ausstellen und Verträge abschließen“, sagt Meike Lukat.
Die eigentliche Arbeit rund um das Café — von der Suche nach einem geeigneten Objekt bis hin zu Renovierungsarbeiten und letztlich auch die gastronomische Betreuung — soll von den Jugendlichen möglichst eigenständig ausgeübt werden. Jochen Sack (GAL) Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses und nun Mitglied im Trägerverein, formuliert es so: „Wir unterstützen die jungen Menschen, wir sind ihre Ansprechpartner und begleiten sie, wir geben ihnen den nötigen Rückhalt.“ Meike Lukat ergänzt: „Das zieht sich bis in die Finanzgespräche. Unlängst erst haben einige Jugendliche mit dem Ehepaar Karin und Gerhard Schmitz über eine Stiftung gesprochen. Sie haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.“
Derzeit suchen die Beteiligten aktiv nach passenden Räumen für ihr Jugendcafé. „Wir haben uns bereits einige Objekte angesehen, aber wir konnten noch nichts anmieten. Das geht jetzt erst mit der Gründung des Vereins, der dann als Mieter auftritt“, sagt Meike Lukat.
Mittlerweile sind es 48 Jugendliche, die ihre Mithilfe zugesagt hatten. Noch vor einigen Wochen drohte das Projekt im Sande zu verlaufen. Zu einem groß angekündigten Treffen im „Rockin Rooster“-Club erschienen gerade mal 13 Schüler. „Der enorme Anstieg an Mitmachern ist der großartigen Arbeit des Jugendparlamentes zu verdanken“, lobt Meike Lukat. „Die Mitglieder haben wirklich alles getan, um Jugendliche zu aktivieren und somit das Jugendcafé letztlich auf die Beine zu stellen zu können.“ Das Jugendcafé ist bereits das dritte Projekt der Arbeitsgruppe Jugend, die dem Arbeitskreis Soziale Stadt Haan angehört. Das WLAN-Angebot wurde bereits durch die Stadt-Sparkasse Haan, die Bücherei und das Jugendhaus verbessert. Außerdem kümmerte sich die Arbeitsgruppe erfolgreich um die Finanzierung und Logistik für einen Anschluss des Sky-Bezahlfernsehkanals mit Übertragungsmöglichkeit für Sportveranstaltungen im Jugendhaus. Alle Aktivitäten haben das Ziel, die Situation für Jugendliche in Haan zu verbessern. Das Café als bislang größte Herausforderung verlangt nicht nur viel kreativen Input, sondern auch ein gewisses finanzielles Polster. „Auch aus diesem Grund ist der Trägerverein ein wichtiger Baustein. Durch ihn sind wir anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Somit erwerben wir das Recht, Landesmittel über Kinder- und Jugendförderpläne zu beziehen. Und ich weiß, dass gerade Projekte mit direkter Beteiligung von Jugendlichen bei der Vergabe von Geldern besonders hoch im Kurs stehen“, erklärt Jochen Sack.
Am 22. August um 18 Uhr wird es im Rockin’ Rooster-Club in Anwesenheit der Jugendlichen ein erstes großes Planungsgespräch geben, in dem über Details diskutiert wird. Eingeladen ist jeder, der sich am Projekt aktiv beteiligen möchte.