Indianerdorf begeistert die Kinder
Tipis, Lagerfeuer und Goldwaschen - am Haaner Strand ließen sich mit Cowboy Jim Prärieabenteuer erleben.
Haan. Cowboy Jim ist ein Bilderbuchcowboy: zerrissene Jeans, Hosenträger, Cowboystiefel, Wildlederweste, Colt, Strohhut und Halstuch. Mit kräftiger, leicht rauchiger Stimme singt er vom Wilden Westen, die einfachen Akkorde auf der Gitarre sorgen für den richtigen Countrygroove. „Singt mit!“, fordert er lachend die vielen Kinder auf, die sich begeistert im von der Sonne gewärmten Sand um ihn scharen. Wer noch zu schüchtern ist, erhält Unterstützung: „Singt Jippie Jeih, das ist das Wichtigste.“
Cowboy Jim
Julius lässt sich das nicht zweimal sagen. Voller Enthusiasmus lässt sich der Fünfjährige mitreißen. Schon vorher hat der aufgeweckte Junge das Indianerdorf „Maverland“ inspiziert. „Da sind Zelte, die heißen Tipis, und Pistolen gibt es hier nicht, weil die Indianer haben nur Pfeil und Bogen.“ Seine kleine Schwester Louisa hat ein echtes Wildschweinfell entdeckt. Sanft streichelt sie darüber. „Oh, das ist ja ganz borstig“, stellt die Dreijährige verwundert fest.
„Wir Cowboys und Indianer sind Freunde, vergesst das nie“, ruft Cowboy Jim der Kinderschar entgegen und verwandelt die kleinen Besucher nacheinander mit Stirnband, Feder und Kriegsbemalung in kleine Rothäute. „Hough“ (gesprochen: Hau) begrüßt der gelernte Pädagoge jedes einzelne Kind und fordert es auf, auf einem echten Ledersattel Platz zu nehmen. „Ich bin ja schon auf einem Pferd geritten“ erklärt David selbstbewusst und bestaunt sich nach der Schminkaktion in einem kleinen, rustikalen Handspiegel. Und auch Lena hat viel zu erzählen, während sie sich von Cowboy Jim in ein Indianermädchen verzaubern lässt. „Du fängst immer die Kühe“, sagt sie zu ihm mit fester Stimme, „das machen wir Indianer nämlich gar nicht“. „Howgh“, antwortet der Cowboy, was eigentlich so ziemlich alles bedeuten kann.
„Hey, wenn wir so weitermachen, haben wir hier bald einen echten Superstamm. Ihr könntet euch die Haaner Stinkesocken oder so nennen, was meint ihr“, schlägt er vor und alle lachen. Lina möchte reiten. „Nimm Erika“, rät Jim „das ist die mit der braunen Mähne“. Julius erkennt mit kritischem Blick: „Hey, das sind doch gar keine echten Pferde“, Lina ist das egal — sie schnappt sich das Steckenpferd und galoppiert rüber zur Goldwäsche, wo schon andere Kinder emsig nach Goldklumpen (kleine, angemalte Steinchen) im Sand wühlen. Hilfscowboy Franjo erklärt. „Wenn ihr fünf Goldsteinchen habt, bekommt ihr einen Marshmallow von mir“. David möchte Blechbüchsen werfen. „Hough“, ruft Cowboy Jim ihm zu, „wenn du fünf bist, musst du fünf Schritte zurückgehen“.
Das kleine Indianerdorf begeistert die Kinder. Cowboy Jim mit seiner kindgerechten, authentischen Art lässt die Kleinen in eine echte Fantasiewelt eintauchen. Hugo entdeckt ein Plastiklagerfeuer. „Mal fühlen, ob das heiß ist“, murmelt der kleine Haaner und berührt es ganz vorsichtig mit der Hand. „Aua“, ruft er lachend und pustet kräftig, „Jetzt hab ich mich aber ganz schön verbrannt“.
Das kleine Indianerdorf „Maverland“ ist ein pädagogisches Freizeitangebot des Leverkuseners Hendrik Käseberg. Seit fünfzehn Jahren bietet der gelernte Erzieher verschiedene Mottoveranstaltungen aus dem Bereich Cowboys und Indianer an. Mehr Informationen gibt’s im Internet.
www.maverland.de