Das städtische Gymnasium zieht um
Zum neuen Standort gehört auch die Anpassung der Schulschwerpunkte.
Haan. Friederike von Wiser setzt auf ihre Schützlinge: „Schüler sind toll. Die machen aus jeder Situation das beste“, sagt die Leiterin des städtischen Gymnasiums. Und die Schüler werden genau wie die Lehrer und die Schulleitung noch einen langen Atem brauchen. Denn der Stadtrat hat zwar den Neubau der Schule an der Adlerstraße beschlossen, bezogen werden kann das neue Gebäude nach dem aktuellen Zeitplan aber erst 2020.
„Ich bin total positiv gestimmt“, sagt von Wiser. Schließlich gibt es nicht nur den Beschluss zum Neubau. Aktuell liegen der Schule auch so viele Anmeldungen (110) vor, dass vier Eingangsklassen zum neuen Schuljahr gebildet werden können. Ein gutes Zeichen, findet die Schulleiterin. Schließlich werden diese Schüler nie in dem Neubau unterrichtet werden.
Die Planungen laufen dennoch auf Hochtouren — sowohl im zuständigen Gebäudemanagement der Stadt als auch im 70-köpfigen Kollegium. „Wir müssen unser Schulprogramm weiterentwickeln, damit es mit dem Neubau konform geht“, sagt die Schulleiterin.
„Bis zum Herbst müssen wir wissen, was wir wollen.“ Ein Wunsch der Schule wären beispielsweise multifunktionale Räume, die sowohl für Plenumssitzungen, Kleingrupen als auch für Beratungen genützt werden können. „Das ist technisch machbar“, sagt sie.
Aktuell besuchen mehr als 900 Schüler das Gymnasium, der Neubau wird als vierzügige Schule für 850 bis 870 Mädchen und Jungen konzipiert. „Es geht um einen Zweckbau, der die pädagogischen Anforderungen der kommenden 100 Jahre erfüllen soll“, sagt sie.
„Wichtig ist, dass sich alle wohlfühlen und Raum für ihre unterschiedlichen Bedürfnisse haben“, sagt von Wiser. Genug Raum für Beratungen von Eltern und Schülern, genug Raum für Stillarbeit und die Möglichkeit sowohl für Lehrer als auch Schüler, sich zurückzuziehen.
Der auf die Zukunft gerichtete Fokus bedeute aber nicht, „dass wir das jetzige Gebäude verkommen lassen“, sagt die Schulleiterin. „Wir melden der Stadt alle Schäden, die Klassen kümmern sich um ihre Räume und wir rüsten das Gebäude weiter mit den neuesten Medien aus. „Wir wollen es bis zum letzten Moment nett haben“, sagt sie.
Dass es dennoch Ecken in der Schule gebe, „die sehr bedürftig sind“, verheimlicht sie nicht und führt in die Klassen und Gänge unter der Aula. Die Flure sind verschrammt und müssten dringend neu gestrichen werden, die Klassenzimmer sehen so aus wie vor 30 Jahren und der Chemieraum mit seinen Wasserflecken an der Decke und der in die Jahre gekommenen technischen Ausstattung genügt schon lange nicht mehr den Ansprüchen eines modernen Unterrichts.
„Aber das ist jetzt ebenso, da müssen wir durch“, sagt sie. „Die Hauptsache ist, dass wir alle zusammenhalten und solidarisch sind.“
Am Ende formuliert sie doch noch einen Wunsch. „Das Anbringen von brandschutzverträglichen Abfalleimern“, sagt sie. „Wir haben zwar sehr ordentliche Schüler, aber Müll den sie in der Hand haben, wollen sie oft so schnell wie möglich wieder loswerden.“