Tafel sucht ein neues Lager

Seit vier Jahren nutzt das Projekt des SKFM Haan Räume in der Kirche Maria vom Frieden. Wird diese abgerissen, fehlen Möglichkeiten, die Spenden zu lagern.

Haan. Hubert Gering nennt es „ein handfestes Problem“, das schnell gelöst werden muss. Seitdem feststeht, dass die Kirche Maria vom Frieden in Unterhaan abgerissen und durch einen neuen Kindergarten sowie durch Wohnbebauung ersetzt werden soll, hat der Geschäftsführer des SKFM die Suche nach neuen Lagerräumen für die Haaner Tafel „gestreut“. „Aber es ergab sich nichts von alleine“, bedauert er. „Dabei brauchen wir definitiv bald eine umsetzbare Lösung.“

Seit etwa vier Jahren nutzen die Tafel, die unter der Regie des SKFM Haan organisiert wird, beziehungsweise deren ehrenamtlichen Mitarbeiter die Sakristei und den Pastorenraum um dort gespendete Waren zwischenzulagern. Tee, Kaffee, Tütensuppen, Mehl, Kartoffeln, Schokolade, Kekse, Waschmittel und vieles mehr stapelt sich in Kisten und Kartons auf gut 100 Quadratmetern. In zwei großen Kühl- und Gefriereinheiten liegen die verderblichen Waren wie Fleisch, Joghurt und Milch bis zur nächsten Ausgabe. „Hinzu kommen dann noch die frischen Sachen wie Obst und Gemüse, die wir montags und dienstags einsammeln und dann auch direkt ausgeben“, sagt Gering.

Sollten im Sommer tatsächlich die Bagger auf das Kirchengelände rollen (ein Abbruchunternehmen hat sich die Gebäude bereits angeschaut), haben die engagierten Tafelmitarbeiter — allen voran Siegbert Vogt, Reinhold Deitermann und Dieter Döring — ein Problem. Wohin dann mit den Waren?

Die Tafeln in den umliegenden Städten, mit denen sich die Haaner Tafel zum Teil im Bergischen Verbund zusammengeschlossen hat, haben ebenfalls eher zu wenig als zu viel Lagerfläche. Die Stadt hätte Passendes im Angebot, könnte zum Beispiel die Räume unter der Turnhalle der Don-Bosco-Grundschule, die die Feuerwehr bislang genutzt hatte, zur Verfügung stellen. „In der Stadtverwaltung sind alle sehr freundlich und hilfsbereit, aber ab einem gewissen Punkt wird es formal und dann kommen wir nicht mehr weiter“, sagt Gering. Und manchmal fehle es vielleicht auch einfach am guten Willen. Dabei pflege der SKFM bereits gute Verbindungen zur katholischen Grundschule an der Thunbuschstraße, immerhin ist der Sozialdienst dort Träger des offenen Ganztags.

„Die Räume dort wären fast ideal. Die Fläche ist ausreichend und gut mit dem Lieferwagen anfahrbar, wir könnten dort auch mal Paletten mit Waren stapeln und hätten sowohl einen Strom- als auch einen Wasseranschluss“, sagt Gering. „Aber ich möchte mich jetzt gar nicht auf die Räume dort festlegen.“

„Wir haben uns schon verschiedene Projekte angeschaut, aber es scheitert immer an der Miete“, bedauert Vogt. „Nebenkosten könnten wir vielleicht noch aufbringen, mehr aber nicht.“