Der Discounter Lidl darf seinen Markt erweitern
Im Ausschuss haben nur GAL und WLH das Vorhaben abgelehnt.
Haan. Gegen das Votum von GAL und WLH hat der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstagabend bei 13 Ja- und vier Nein-Stimmen grünes Licht für die Erweiterung des Einzelhandelsstandortes an der Düsseldorfer Straße in Unterhaan gegeben. Auch ein flammender Appell von Dirk Flügel, Vorsitzender des Vereins „Wir für Haan“, konnte daran nichts ausrichten.
Der Discounter Lidl will an der Düsseldorfer Straße seinen Standort auf eine Verkaufsfläche auf 1480 Quadratmeter erweitern. Er will dazu ein neues Gebäude errichten, das alte aber stehen lassen. Dort soll weiterer Einzelhandel Platz finden.
Mit der Erweiterung des Lidl habe man das kleinere Problem, argumentierten GAL und WLH. Größere Bauchschmerzen bereitet ihnen die zusätzliche Nutzung des alten Verkaufsgebäudes durch weiteren Einzelhandel. Meike Lukat (WLH) zweifelte an, dass es in Unterhaan, wie in einem Gutachten ausgearbeitet, eine „stark unterdurchschnittliche Verkaufsflächenentwicklung“ gibt. Denn aus ihrer Sicht hätten in diese Berechnung noch Handelshof und Tankstellen einbezogen werden müssen.
Dem hielt der Gutachter entgegen, dass der Handelshof als Großhandel „nicht als Einzelhandel zu bewerten“ sei — und die durchschnittliche Verkaufsfläche pro Einwohner nach Erweiterung des Lidl mit einem Wert von 0,32 immer noch unter dem allgemeinen Durchschnitt von 0,4 liege.
Für die Erweiterung der Verkaufsfläche soll außerdem ein Grundstück hinzugezogen werden, das bislang als Gewerbefläche ausgewiesen war. Da das so entstehende kleine Einzelhandelszentrum mehr als 1200 Quadratmeter umfasst, muss es zum Sondergebiet umgewandelt werden. „Und dafür ist kein Grund ersichtlich“, sagte WLH-Fraktionschefin Meike Lukat. Andreas Rehm (GAL) führte weitere Beispiele dafür an, in denen Haan Gewerbefläche für Einzelhandel opferte — und das, obwohl die Stadt zu wenig Gewerbeflächen vorweisen kann. „Wie der Stadtrat mit unseren Gewerbeflächen umgeht, ist das falsche Signal“, sagte Rehm. Harald Giebels (CDU) führte indes an, dass viele Unterhaaner nach Hilden fahren, um dort einzukaufen, und man diesen Kaufkraftabfluss stoppen müsse.