Der Minister wird sich viele Fragen anhören müssen
Stadt und Industrieverein haben den Landesminister Michael Groschek zu einem Unternehmerforum eingeladen.
Hilden. Jeder nimmt in irgendeiner Form am Verkehr teil — und kann deshalb auch etwas dazu sagen. Deshalb ist beim Unternehmerforum „Zukunft des Verkehrs“ am Montag, 16. November, um 16 Uhr im Kunstraum des Gewerbeparks Süd (Hofstraße 64) eine lebhafte Diskussion zu erwarten — ganz besonders wegen des Hauptredners.
Den Veranstaltern (Stadt, Industrieverein, Gewerbepark Süd, Stadtmarketing) ist es nämlich gelungen, Landesverkehrsminister Michael Groschek, nach Hilden einzuladen. Er wird sich einiges anhören müssen. „Warum werden die Staus nicht weniger, trotz vieler Investitionen“, fragt sich der städtische Wirtschaftsförderer Michael Heinze: „Müssen wir mit Dauerstaus leben? Warum werden die Baustellen nicht besser gemanagt und aufeinander abgestimmt?“
Für Michael Kleinbongartz, Vorsitzender des Hildener Industrievereins, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen: „Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur hinkt hinterher. Da ist doch die Frage erlaubt: Planen Bund, Land und Kommunen richtig? Die Ausweichrouten sind sofort überlastet. Auch das muss besser geplant werden.“ „Wir haben das Gefühl, dass ein Konzept fehlt“, sagt Gewerbepark-Managerin Annelie Noltze: „Viele unserer 50 Mieter haben Just-in-Time-Verträge. Wenn die Ware bei Staus nicht pünktlich ankommt, haben die Betriebe ein echtes Problem.“ Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand sieht das Problem bei „politikfernen Mittelbehörden, die ein gewisses Eigenleben führen und auch auf freundliche Schreiben von Bürgermeisterinnen nicht reagieren“ — gemeint ist Straßen NRW. Der Landesbetrieb ist für den Bau und Unterhalt der Bundes- und Landesstraßen in NRW zuständig. Hilden brauche mehr „intelligente Ampeln, die je nach Verkehrslage miteinander kommunizieren“, sagt Hillebrand.
Technisch heute kein Problem, wohl aber eine Frage der Finanzen. Auch beim Landesbetrieb Straßen NRW ist das Geld chronisch knapp. Ab 2017 wird das Kreuz Hilden ausgebaut, eine der meistbefahrenen Verkehrsdrehkreuze im Land. Droht Hilden dann der Verkehrskollaps? Das will Wirtschaftsförderer Peter Heinze den Verkehrsminister fragen. Kleinbongartz brennt noch ein anderes Problem unter den Nägeln: „Die Liebigstraße ist die einzige Zu- und Abfahrt für das Gewerbegebiet südlich der Düsseldorfer Straße .“