Drei Stadttöchter haben neuen Chef
Andre von Kielpinski-Manteuffel übernimmt zum 1. Januar die Führung.
Hilden. Die Bernd Heuer & Partner Human Ressources GmbH hat im Auftrag der Stadt Hilden und der Stadtwerke Hilden einen „Geschäftsführer mit dem Schwerpunkt Immobilienwirtschaft“ gesucht — und gefunden. Unter mehr als 50 Bewerbern hat sich der Aufsichtsrat der Stadtwerke Hilden für Andre von Kielpinski-Manteuffel entschieden. Er soll zum 1. Januar die Führung der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden, der Infrastrukturentwicklungsgesellschaft Hilden und der Wohnungsbaugesellschaft Hilden (WGH) übernehmen.
Andre von Kielpinski-Manteuffel ist Diplom Architekt und Immobilienökonom (MBA). Er hat als Geschäftsführer für Immobilienunternehmen gearbeitet, die letzten drei Jahre für die Proreal ImmoCon Unternehmergesellschaft mit Sitz in Menden und Düsseldorf. Die drei städtischen Gesellschaften bleiben bestehen, bekommen aber einen gemeinsamen neuen Chef. Er wird bei der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden angesiedelt und soll sich um die Bewirtschaftung von 220 Wohnungen sowie neun Gewerbeobjekten kümmern.
Die Grundstückgesellschaft der Stadtwerke Hilden bewirtschaftet die Gebäude Kirchhofstraße 31-35 (Polizeiwache und Gesundheitsamt), das Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz und das Bahnhofsgebäude. Der Infrastrukturentwicklungsgesellschaft gehören die beiden Grundstücke, auf denen die beiden städtischen Seniorenzentren stehen, und das Grundstück der Gemeinnützigen Jugendwerkstatt Hilden (seit Jahresanfang Bildung hoch 3). Hinzu kommt die Sporthalle Hoffeldstraße, das alte Evangelische Gemeindehaus Schulstraße mit Kita und die Feuerwache.
Der WGH gehören 202 Wohnungen, die meisten davon öffentlich gefördert. Alle drei Gesellschaften schreiben schwarze Zahlen. Geht man von den Anforderungen und von Kielpinski-Manteuffels Berufserfahrung aus, wird die neu geschaffene Geschäftsführerstelle deutlich teurer als die bisherige Lösung. Der Vertrag von WGH-Geschäftsführer Lutz Müller wurde nach zehn Jahren nicht verlängert. Lutz hatte eine 20-Stunden-Stelle (Jahresbruttogehalt: 45.000 Euro). Stadtwerke-Chef Schneider (Jahresbruttogehalt 196.000 Euro im vergangenen Jahr) war in Personalunion auch Geschäftsführer der Infrastruktur und der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke. Die neue Geschäftsführerstelle dürfte mit deutlich über 100.000 Euro dotiert sein. „Das wird nicht teurer, sondern billiger“, ist SPD-Fraktionsvize Hans-Werner Schneller dennoch überzeugt.
Auch die CDU hofft auf einen „Synergieeffekt“, so Fraktionschefin Marion Buschmann. Die beiden großen Ratsfraktionen hatten die Stellenausschreibung auf den Weg gebracht. Die Struktur und Organisation der drei Gesellschaften (die bislang so gut wie kein eigenes Personal beschäftigen) soll „sinnvoll neu“ geordnet werden, sagt Jürgen Scholz, Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrates der — zusammen mit dem neuen Geschäftsführer. In Hilden fehlen bezahlbare Wohnungen. Bürgermeisterin Birgit Alkenings lässt alle städtischen Liegenschaften untersuchen: „Unser Problem ist, es gibt kaum welche.“ „Die WGH ist für den Bau von öffentlich geförderten Wohnungen prädestiniert“, meint Scholz: „Dafür braucht man aber politische Mehrheiten.“