Eine Ausstellung rund um den Otter im Fabry Museum
„Der Otter ist ein listig und boßhafftig Thier“ - Nemo und seine Verwandschaft einst und jetzt.
Hilden. Es ottert gewaltig im Fabry-Museum. Alles rund um das Leben des verspielten Meisterschwimmers wird unter die Lupe genommen — wissenschaftlich, künstlerisch und humoristisch. Auch die neue Schau des Museums ist ein Glücksfall — und dieses Mal für kleine und große Tierliebhaber und für Otter-Fans insbesondere. Beim Rundgang kommt man aus dem Staunen nicht heraus, und am Ende wird man diese possierlichen Tiere liebgewonnen haben.
Der erste Raum gehört Nemo, dem berühmten Kurzkrallen-Otter des Düsseldorfer Aqua-Zoos. Nemo in Wort und Bild — mit seinem Menschen Dr. Wolfgang Gettmann und seiner Familie. Nemo schwimmend, tauchend, beim Gassi gehend, im Schnee und mit Hunden tobend.
Nemo schmusend und selig schlummernd. Und Nemo als Medienstar auf den Schultern der Prominenz. Nemo ist der ideale Botschafter für diese Ausstellung und für seine Wassermarder-Kumpel weltweit. Jedem entlockt der drollige Kerl ein Lächeln. Besonders den Kindern, die schon in den ersten Vitrinen ihren Spaß haben - mit Bilderbüchern zuhauf, mit so lustigen Otter-Namen wie Ruschka, Olja, Lut oder Oopsie. Eine Ausstellung, die Augen, Herz und Verstand beschäftigen. Spannend die unzähligen historischen Illustrationen — Lithografien, Aquarell- und Tuschezeichnungen. Zum Schmunzeln, was man da so in den Schaukästen in Sachen Otter-Kunst findet: Schmuck, Briefmarken, Münzen — Otter auf Schatullen, Bechern, Kannen. Otter gemalt, gezeichnet, genäht, gestrickt, gehäkelt, in Ton geformt und als Plüschtiere. In Nischen und Vitrinen beeindrucken alte Bücher und Filme und lebensgroße Präparate, Skelette und Otter in Keramik, in Bronze oder Eisen. Wissenschaftliches im größten Raum — der Jäger und der Gejagte. Was ist der Otter?
Woher kommt er? Wie hat er gelebt? Wie lebt er heute? Leises Unbehagen beim Anblick der Otter-Felle, des trutzigen Fellmantels und barbarischer Otter-Fallen. Daneben alte Kochrezepte für Otter-Geschmäcker. Kritisch setzt sich die Ausstellung mit der Zerstörung von Lebensraum auseinander. Wenn man bedenkt, dass der Otter als Zielscheibe für Jäger und Verbraucher schon fast ausgestorben war, freut man sich, dass es heute weltweit 13 Otter-Arten gibt. Diese Ausstellung hat Dr. Gettmann in zehn Jahren zusammengetragen.