Deswegen gibt es Gesundheitstage

Im Gewerbegebiet Kleinhülsen stärken Mitarbeiter ihre Rücken und machen Gymnastik. Eine Krankenkasse hilft.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Drei Firmen mit Sitz an der Forststraße richten jetzt erstmals Gesundheitstage für ihr Mitarbeiter aus: Gestern konnten und heute können die Angestellten von Kadomo, Fechner und Medwerk die Angebote der Krankenkasse Barmer GEK testen. Drei Stationen sind aufgebaut, an denen erstens der Rücken kontrolliert wird, zweitens Gymnastik fürs Büro betrieben und drittens die Füße vermessen werden. „Von den insgesamt 43 Mitarbeitern unserer Unternehmen machen nur zwei nicht mit“, sagt Klaus Fechner von der gleichnamigen Zerspanungstechnik: „Immerhin eine freiwillige Angelegenheit.“

Und ein Boom. „Die Anfragen von Firmen gehen seit einiger Zeit praktisch durch die Decke“, sagt Volker Ruhnau, seit zehn Jahren bei der Barmer zuständig für die Präventionsangebote in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann. Nächste Woche ist er zum Beispiel bei Bohle in Haan. „Wir kommen kaum noch nach.“ Das liege daran, dass die Mitarbeiter ihren Firmenchefs regelrecht am Herzen liegen: Wenn ein gut ausgebildeter Kollege mit Bandscheibenvorfall ausfällt, ist der Verlust fürs Unternehmen enorm, abgesehen von der ohnehin vorhandenen Verantwortung.

Frank Rösner von Kadomo bestätigt das: „Wir haben etliche hoch ausgebildete, kaum ersetzbare Mitarbeiter. Diese wollen wir natürlich halten — und ihnen auch etwas über den Alltag hinaus bieten.“ Stichwort Fachkräftemangel. „Selbst qualifizierte Leute schulen wir für ihre Tätigkeiten bei uns noch nach.“ Kadomo baut Fahrzeuge behindertengerecht um und hat soeben einen Schwung VW geliefert bekommen, in die besondere Sitze eingebaut werden müssen. Bei den „Verrenkungen“, die dabei teilweise gemacht werden müssen, sei es wichtig, dass die Mitarbeiter gelenkig bleiben. Deshalb war das Tool „Büro-Gymnastik“ auch bei Kadomo angesiedelt. Die Fußvermessung war passenderweise im Orthopädiehaus Medwerk untergekommen, und die Rückenstärkung hatte Ruhnaus Team bei Fechner aufgebaut.

Inmitten des laufenden Betriebs stellte sich ein Kollege nach dem anderen in das Gerät, mit dem vor allem gemessen wurde: Wie stark ist der Rückenmuskel im Vergleich zur Brust? Muss etwas getan werden oder ist alles im grünen Bereich?

„Wir hoffen natürlich, dass die Kollegen die Ergebnisse ernst nehmen und anschließend entsprechend handeln“, so Fechner. Was genau wann zu tun ist, das gibt wiederum die Krankenkasse den Teilnehmern an die Hand.

Der Charme der Gesundheitstage in den Betrieben liegt darin, dass letztlich alle davon profitieren. Neben den Firmen ist das die Krankenkasse, die hofft, mit dem fachkundigen Einsatz in der Vorsorge Geld zu sparen und weitere Kunden zu gewinnen. Und natürlich hat auch der Mitarbeiter etwas davon: Informationen über seinen Gesundheitszustand nämlich. Ob und was er daraus macht, bleibt ihm überlassen.

Für Fechner und Rösner steht jetzt schon fest, dass sie die Gesundheitstage regelmäßig anbieten, mit wechselnden Schwerpunkten.