Stadt könnte Müllgebühren in 2017 deutlich senken
Um 7,50 Euro je Tonne hat der Kreis Mettmann die Gebühr gesenkt.
Hilden. Die Abfallgebühren in Hilden sind vergleichsweise niedrig. Für eine 120-Liter-Tonne werden hier bei 14-täglicher Abfuhr (oder 60 Liter wöchentlich, entspricht vier Personen) 171,60 Euro im Jahr berechnet, der Landesdurchschnitt liegt bei 267 Euro. Nur Ratingen ist es mit 149,40 Euro im Kreisvergleich noch günstiger. Weil der Kreis Mettmann die Entsorgungsmischgebühr gesenkt hat, kann auch die Stadt Hilden für 2017 die Abfallgebühr „deutlich senken“, erläutert Abfallberater Frank Bernd in einer Vorlage für den morgen tagenden Umweltausschuss: wenn der Stadtrat zustimmt. Davon ist aber eigentlich auszugehen.
Die Zahlen und Services im Einzelnen: Pro Einwohner sind im vergangenen Jahr in Hilden 239 Kilogramm Haus- und Sperrmüll abgefahren worden. 95 Kilogramm davon waren Bio- oder Grünabfall. „Für eine dicht besiedelte Stadt mit vielen Mehrfamilienhäusern ist das ein typischer Wert“, sagt Berndt. 78 Kilogramm Altpapier werden pro Einwohner eingesammelt. Zum Vergleich: 2010 waren es noch 85 Kilogramm. Das Altpapier wird vermarktet. Die Erlöse fließen in den Gebührenhaushalt ein. Deshalb ist der stetige Rückgang der Altpapiermenge schlecht für die Hildener Gebührenzahler.
Auf dem Bauhof (Auf dem Sand 31) können Einwohner Wertstoffe und Sperrmüll entsorgen — schnell, unkompliziert und auch außerhalb der Sperrguttermine. Weil dieser Service mehr Aufwand verursacht (extra Mulden), wird dafür eine kleine Gebühr erhoben, erläutert Berndt. Ab 2017 wird der Bauhof zwischen Altholz und Sperrmüll trennen. „Die Entsorgung von Altholz kostet nur drei Euro pro 100 Liter statt fünf Euro Verbrennungsentgelt für Sperrmüll.“ Kleine Mengen Bauschutt werden für fünf Euro pro 100 Liter angenommen. Restmüllsäcke (80 Liter) kosten vier Euro. Im vergangenen Jahr wurde dies mehr als 4100 Mal genutzt. „Das zeigt, wie beliebt dieser Service ist“, meint der Abfallberater.
Auch der Sperrgutexpress — Abfuhr innerhalb von zwei bis vier Arbeitstagen — ist gefragt. 368 Expressstellen (Gebühr: 60 Euro) räumten die städtischen Müllwerker im vergangenen Jahr ab. „Die Sperrgutabfuhr ist praktisch täglich unterwegs“, berichtet Berndt: „Wir fahren 9000 bis 10.000 Sperrgutstellen pro Jahr an.“
Laub und Grünabfall können auf dem Bauhof kostenfrei entsorgt werden. Als zusätzliches Angebot gibt es den Laubsack für einen Euro. Er wird zusammen mit der Biotonne an die Straße gestellt und abgefahren. 1251 Laubsäcke hat die Stadt im vergangenen Jahr verkauft.
Altbatterien gehören nicht in den Hausmüll, sondern können ebenso wie Akkus recycelt werden. „In den neuen gelben Gefäßen werden große, leistungsstarke Batterien und Akkus gesammelt“, erläutert Berndt: „An allen Batterien und Akkus müssen zuvor die Pole abgeklebt oder die Batterien einzeln in Tüten verpackt werden, damit während der Lagerung kein Kurzschluss entstehen kann.“ Defekte Akkus von Elektro-Fahrradern nimmt nur das Sonderabfallzwischenlager der IDR in Düsseldorf-Reisholz an. Bei der Abwassergebühr zählt Hilden bereits mit 432,30 Euro (200 Kubikmeter Abwasser, 130 Kubikmeter Regenwasser) laut Steuerzahlerbund NRW nach Düsseldorf (431,40 Euro) zu den günstigen Kommunen im Regierungsbezirk Düsseldorf.