Vater und Sohn lösen das Rätsel
Die Väter-Kinder-Aktion ermöglichte eine spannende Taschenlampenführung mit einer Rallye durch die Evangelische Kirche.
Haan. Die Evangelische Kirche ist in Dunkelheit gehüllt. Nur ab und zu flackern Lichter auf: An diesem Abend sind Taschenlampen die einzige Lichtquelle in dem Gotteshaus — und zugleich Werkzeug, um das Rätsel einer spannenden Rallye zu lösen. Eine „Taschenlampenführung durch die Evangelische Kirche Haan“ hatte jetzt die 61. ökumenische Haaner Väter-Kinder-Aktion organisiert. Weil es häufig nur Mutter-Kind-Angebote gibt, hat sich das fünfköpfige Team der Initiative „Väter-Kinder-Morgen“ zum Ziel gesetzt, vor allem Unternehmungen für Väter mit ihren Kindern anzubieten.
„Es ist spannend, Orte kennenzulernen, an denen man sonst so nicht ist oder hin kann“, erklärt Jörg Preuß, einer der Organisatoren. Deshalb entstand auch die Idee zur Entdeckung der Kirche im Taschenlampenlicht. Dabei erhielten die Teilnehmer ein Bilderrätsel: Es galt, fotografierte Bildausschnitte in der Kirche wiederzufinden.
Olaf Knop beugt sich zusammen mit seinen Kindern Emil (8) und Jolanda (10) über Gebetsbücher neben dem Eingang. Könnte dazu vielleicht einer der Bildausschnitte passen? Konzentriert schauen die Drei auf die Bücher und wieder auf das Bilderrätsel. „Es ist gut, dass das so dunkel ist“, sagt Emil. Schwester Jolanda gefällt es am meisten, dass sie in der Dunkelheit leuchten kann. Eine ziemlich spannende Aufgabe ist es für das Vater-Kind-Trio auf alle Fälle.
Marvin (10) und Nele (9) sind von der Aktion begeistert. „Das ist cool“, sind sich beide einig. Gemeinsam mit ihrem Vater Nils Küpper suchen sie jeden Winkel der Kirche genau ab: An der Decke oder auch an der Orgel wird jedes Detail in Augenschein genommen. Dass er viel mit seinen Kindern unternimmt, ist Nils Küpper wichtig. „Wenn es mit der Arbeit passt, machen wir immer etwas“, betont der Vater. Zu den Aktivitäten zählen etwa Fahrrad fahren oder auch schwimmen. Wenn es nach Nele geht, dürften es jedenfalls auch gerne mehr Aktivitäten mit Papa sein.
Olaf Knop findet Tage, an denen die Sprösslinge nur etwas mit Papa machen, wichtig. Seit rund sechs Jahren fährt er mit seinen Kindern regelmäßig zu einem ganzen Väter-Kinder-Wochenende, an dem sie sich zum Beispiel als Neandertaler verkleiden und richtige Abenteuer erleben. „Für die Kinder ist das eine angenehme Situation. Wenn sie nur mit den Vätern zusammen sind, ist das eine andere Energie. Männer sehen vieles doch schon gelassener“, sagt der Lehrer mit einem Augenzwinkern. Jens hat schon an einigen Väter-Kinder-Aktionen teilgenommen, zum Beispiel beim Sandburgenbauen oder dem Paddeln auf der Niers. Das Erkunden mit den Taschenlampen gefällt dem Zehnjährigen gut, weil er die Kirche noch nicht kennt. Genau wie die anderen leuchtete er jeden Winkel ganz genau aus. Zur Belohnung gab es am Ende der Suche dann noch Kinderpunsch und Kekse — und für die Väter auch einen Glühwein.