Gefährliche Hunde kosten mehr

Der Haaner Rat beschließt einen Steuerzuschlag für Listenhunde.

Foto: Reichartz

Haan. Der Rat der Stadt Haan hat beschlossen, einen Steuerzuschlag für gefährliche, also so genannte „Listenhunde“ einzuführen. 24 Stadtverordnete von CDU und SPD sprachen sich dafür aus, einen Zuschlag von 480 Euro pro Jahr und Listenhund einzuführen. Elf Mitglieder von GAL, WLH und FDP stimmten dagegen, zwei Stadtverordnete enthielten sich. Der Entscheidung ging eine längere Diskussion voraus. Denn zurzeit sind in Haan lediglich elf „Listenhunde“ angemeldet.

In den vergangenen Jahren habe es jedoch keine Beanstandungen gegeben: Die nach dem Landeshundegesetz NRW als gefährliche Hunde eingestuften Tiere sind unauffällig. Die Gegner des Zuschlags schlugen denn auch vor, den Aufschlag für diejenigen Hundehalter zu erlassen, deren Tiere erfolgreich einen Wesenstest abgelegt haben. Sie konnten sich mit dieser Idee jedoch nicht durchsetzen.

WLH-Fraktionschefin Meike Lukat kritisierte außerdem, dass statt einer Steuererhöhung eine Hundezählung viel wichtiger sei, um säumige Steuerschuldner aufzuspüren. Eine solche Zählung soll es laut Verwaltung 2017 geben. Die letzte war 2007. Seit 2011 wurde in Haan die Hundesteuer nicht mehr erhöht. Eine Anpassung sei schon allein zum Inflationsausgleich nötig, heißt es von der Stadtverwaltung. Der Rat beschloss daher, auch die allgemeinen Steuersätze anzuheben.

Zum 1. Januar 2017 sind für einen Hund 120 Euro jährlich fällig, für zwei Hunde jeweils 144 Euro und für drei oder mehrere Hunde 168 Euro pro Tier. Das bringt der Stadt Mehreinnahmen von 35 000 Euro jährlich ein. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der in Haan gemeldeten Hunde um 50 Prozent gewachsen. Aktuell sind in der Stadt 1890 Hunde registriert. Erfahrungsgemäß müsste es aber weitere zehn Prozent (also rund 190) geben, die nicht angemeldet sind. arue