Vorfreude aufs Weihnachtsgeschäft
Die Kaufleute in Hilden erwarten vor Weihnachten einen Umsatz in Höhe von 84 Millionen Euro.
Hilden. Barbara Vermöhlen freut sich auf das Weihnachtsgeschäft: „Unser Laden ist voll. Die Kunden können kommen“, sagt die Mitinhaberin des Hildener Spielwaren-Fachgeschäfts SpielPlus. Viele Neuheiten hat sie geordert — so zum Beispiel Legosteine, die von innen leuchten, GeoSmart-Spiele für helle Köpfe oder so genannte „Tonies“, witzige Hörfiguren, die den Kindern Geschichten vorspielen. Das „SpielPlus“-Team startet zuversichtlich in die für ihre Branche immer noch wichtigste Saison: Seit der Mitbewerber „Pinocchio“ in der Bismarck-Passage seine Türen schloss, „ist die Zahl unserer Kunden auf jeden Fall deutlich größer geworden“, berichtet Barbara Vermöhlen.
Mit ihrer positiven Stimmung liegt die Hildener Händlerin im Trend. Denn insgesamt geht der Handel optimistisch ins Weihnachtsgeschäft: „Aufgrund der anhaltend guten Konsumstimmung, einer guten Arbeitsmarktlage und vielen realen Lohnzuwächsen aufgrund der niedrigen Inflationsrate in diesem Jahr erwarten wir ein Plus zwischen drei und vier Prozent“, berichtet Björn Musiol, Regionalreferent des Handelsverbandes NRW. Er ist auch für den Kreis Mettmann zuständig. Seine Prognose für den Jahresabschluss: „In Hilden erwarten wir im diesjährigen Weihnachtsgeschäft einen Umsatz von 84 Millionen und in Haan von 47 Millionen Euro.“
Auch in Zeiten wachsender Konkurrenz durch das Internet bleibt die Vorweihnachtszeit die wichtigste Saison für den stationären Einzelhandel. Laut HDE-Berechnungen erwirtschaftet der Spielwarenhandel im Weihnachtsgeschäft einen Anteil am Jahresumsatz von etwa 28,2 Prozent. Danach folgen mit 25 Prozent Bücher, mit 23,8 Prozent Unterhaltungselektronik, mit 22,3 Prozent Uhren und Schmuck, mit 20,2 Prozent Kosmetik und Körperpflegemittel, mit 18,6 Prozent Wohnmöbel und mit 18,3 Prozent Bekleidung. Allerdings spielen auch lokale Faktoren eine Rolle. Die Spielwaren- oder Elektrobranche profitiert in Hilden oder Ratingen beispielsweise stärker vom Weihnachtsgeschäft als die Bekleidungsbranche“, hat Musiol beobachtet. Auf Grund der abnehmenden Kundenfrequenz in einigen Städten müssen außerdem „gerade Randlagen stärker darum kämpfen, Kunden zu gewinnen“, so der Einzelhandelsreferent.
Das hat auch Anja Schürg vom gleichnamigen Haushaltswarengeschäft an der Schulstraße beobachtet. „Die Städte sind leer“, sagt sie. Das liegt auch daran, dass sich das Weihnachtgeschäft immer stärker auf die Zeit kurz vor den Feiertagen konzentriert. Zwei Wochen vor Heiligabend geht der Rummel erst so richtig los, sagt Schürg.