Die Stadt muss in Schulen kräftig investieren
Insgesamt 5,4 Millionen Euro beträgt in Hilden bis zum Jahr 2020 der Unterhaltungsaufwand.
Hilden. In sechs Wochen endet das Jahr 2016. Kämmerer Heinrich Klausgrete wird es in schlechter Erinnerung behalten. Zwei Mal musste er eine Haushaltssperre verhängen, so dramatisch brach die Gewerbesteuer ein, die wichtigste Einnahmequelle der Stadt. 9,9 Millionen Euro: So hoch ist in diesem Jahr das Defizit im städtischen Haushalt. Und auch 2017 muss Klausgrete in die Rücklage greifen: Dann ist sie leer. Gespart hat die Verwaltung deshalb auch beim Unterhalt der Schulgebäude. Und zwar so heftig, dass vieles, was in den Jahren 2015 bis 2018 geplant war, nicht gemacht worden ist, hat Gebäudemanager Ralf Scheib im Schulausschuss eingeräumt.
Deshalb ist er zusammen mit den Kollegen vom Schulamt, dem Grünflächen und den Schulleitungen durch die Schulen gegangen und hat den Renovierungsbedarf aufgenommen. Jetzt liegt sein Bericht vor und wird am kommenden Mittwoch, 23. November, im Schulausschuss vorgestellt. Ergebnis: Die Stadt muss rund 1,3 Millionen Euro pro Jahr in den Erhalt ihrer Schulgebäude investieren — von 2017 bis 2020 geschätzt 5,4 Millionen Euro. Was tatsächlich wann gemacht wird, will der Stadtrat aber erst im Rahmen der Etatberatungen entscheiden. Eine gute Nachricht: Das Land stellt den Kommunen von 2017 bis 2020 jährlich 500 Millionen Euro zur Verfügung. Auf Hilden sollen knapp 400 000 Euro entfallen. „Ohne diese zusätzlichen Gelder könnte die Stadt ein solch umfangreiches Programm aktuell gar nicht umsetzen“, betont Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Schließlich finanziere die Stadt neben dem Unterhalt auch jährliche Wartungen, Inspektionen und Prüfungen der Schulgebäude.
Besonders dringend muss in der Walter-Wiederhold-Schule renoviert werden, sind sich alle Fraktionen einig, unter anderem die Toiletten. Hier will die Verwaltung von 2017 bis 2019 insgesamt 600 000 Euro investieren. Der Vier-Klassen-Pavillon der Gemeinschaftsgrundschule Kalstert am Standort an der Walder Straße 100 hat nur noch eine wirtschaftliche Lebenszeit von vier Jahren. Mittelfristig müsse ein Neubau her. Er würde geschätzt rund eine Million Euro kosten. Die Wilhelm-Hüls-Schule brauche eine neue WC-Außenanlage und weitere Räume. Das würde rund 750 000 Euro kosten, schätzt Scheib. Der Schulhof müsste auch renoviert werden (rund 310 000 Euro). Besonders aufwendig: Die Toiletten und Umkleiden der Schulturnhalle Beethovenstraße 32/40 müssen saniert werden (200 000 Euro). In das Helmholtz-Gymnasium sollen im nächsten Jahr rund 509 000 Euro investiert werden. Größter Posten mit 259 000 Euro ist die Sanierung des unteren Schulhofs. Bürgermeisterin Birgit Alkenings schlägt vor, dass die Mitglieder des Schulausschusses die Walter-Wiederhold-Schule und die Wilhelm-Hüls-Schule besichtigen, um sich selbst ein Bild vom Zustand zu machen.