Gegen die drei stillen „Herz-Killer“
St.-Josef-Krankenhausinformiert morgen über Bluthochdruck.
Haan. Unerkannt und unbehandelt können Bluthochdruck, Diabetes und ein hoher Cholesterinspiegel zu einer Gefahr für Herz und Gefäßsystem werden. Es drohen Herzinfarkt, Schlaganfall oder der plötzliche Herztod. „Damit unser Herz täglich 7000 Liter Blut durch unser Gefäßsystem pumpen kann, um Organe und Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, müssen wir gegen die drei stillen Killer vorgehen“, sagt Oberarzt Dr. Thomas Ellermann, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in der Abteilung Innere Medizin am St. Josef Krankenhaus Haan.
Schätzungsweise 20 Millionen Erwachsene in Deutschland haben Bluthochdruck, vier Millionen Betroffene wissen jedoch nichts von ihrer Erkrankung. Dr. Henning Henke, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Josef Krankenhaus Haan stellt klar: „Je höher der Blutdruck ist, desto mehr muss das Herz arbeiten. So wird die Wand der linken Herzkammer dicker, und die Blutzufuhr zum Herzen reicht nicht mehr aus, um alle Organe und das Gewebe ausreichend mit Blut zu versorgen. Das Herz wird dauerhaft geschädigt, kann versagen.“ Diabetes ist ähnlich gefährlich und schleichend in seiner Wirkung. Die Erkrankung, von der an die sieben Millionen Deutsche betroffen sind, beschleunigt die Schädigung der Gefäßinnenhaut der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose). „Das Herzinfarktrisiko steigt bei Diabetikern gegenüber Nicht-Diabetikern um das Sechsfache bei Frauen und um das Zwei- bis Vierfache bei Männern“, warnt Herzspezialist Dr. Thomas Ellermann. Tückisch ist auch ein erhöhter Cholesterinspiegel.
Er lässt das Infarktrisiko steigen, weil er zu Gefäßveränderungen und Ablagerungen in den Arterien des Herzens und auch in Hirnarterien führen kann. Und das Ganze, ohne Beschwerden zu verursachen. „Das verleitet dazu, diese Krankheiten auf die leichte Schulter zu nehmen und eine Therapie zu vernachlässigen“, sagt Chefarzt Dr. Henning Henke. Trotzdem sind sich die beiden Experten sicher, dass Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinspiegel bei frühzeitiger Diagnose beeinflussbar sind. Übergewicht, zu viel Salz, unausgewogene Ernährung, zu wenig Bewegung, Alkohol und Nikotin sind Risikofaktoren, die die drei stillen Killer begünstigen. Die Ärzte empfehlen, sich fünf Mal in der Woche für 30 Minuten Bewegung zu verschaffen und kaliumreiches Gemüse und Obst auf den Speiseplan zu setzen.
Beide Mediziner referieren beim Patientenforum am 23. November ab 17 Uhr in der Aula des Krankenhauses über Diagnosen und Therapien und beantworten Fragen. Petra Schweda vom psychologischen Dienst des Hauses wird zum Thema Stress aus psychologischer Sicht referieren. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.