Druckerei Wölfer sichert ihre Zukunft
Die älteste Druckerei Haans, die Firma Wölfer, investiert einen siebenstelligen Betrag in eine neue Druckmaschine.
Haan. Die neueste Investition der Druckerei Wölfer ist nicht nur teuer, sie braucht auch Platz. 13 Meter lang und 4,50 Meter breit ist die neue Offsetdruckmaschine, für deren Anschaffung Firmeninhaber Martin Leithäuser (62) und sein Sohn und Nachfolger Philipp Leithäuser (29) einen siebenstelligen Betrag ausgegeben haben.
„Die Anforderungen an Druckereien werden immer komplexer“, sagt Martin Leithäuser. Er übernahm Haans älteste Druckerei 1980, die 88 Jahre zuvor mit einer eigenen Zeitungsdruckerei der Haaner Volkszeitung gegründet worden war. Damals befanden sich die Geschäftsräume an der Friedrichstraße, hinter der Rathaus-Drogerie Stommel — heute Zigarren Fischer.
Heute, die Druckerei zog im Laufe der Jahre ins Privathaus Lux — jetzt das Haus an der Kirche — und 1900 in einen Neubau an der Kaiserstraße 34, werden modernste Druck-Erzeugnisse im Industriegebiet Schalbruch produziert. „Wir bieten Lösungen aus einer Hand an“, sagt Philipp Leithäuser, der sich auf die digitalen Medien spezialisiert hat, auch Apps, Internetauftritte und Webprojekte konzipiert und entwickelt. „Nur Drucken ist heute zu wenig“, sagt Martin Leithäuser. „Aber Printmedien wird es weiterhin geben, weil sie nachhaltig und in der Werbung einfach unverzichtbar sind.“
Und so laufen seit einigen Tagen die Druckmaschinen für Werbekalender für das kommende Jahr bereits rund um die Uhr. „Zurzeit arbeiten wir in drei Schichten“, sagt Martin Leithäuser. Aber das sei nicht immer der Fall.
Auf Produkte für Werbung hat sich die Firma Wölfer spezialisiert. Auch die Broschüre für die Haaner Kirmes, die hochwertige Festschrift des HTV zum 150-jährigen Bestehen oder die Broschüre für Senioren kommen von dort. Dennoch sei es an der Zeit gewesen, „maschinell etwas zu tun“, sagt Martin Leithäuser. Die neue, 35 Tonnen schwere Anschaffung druckt nicht nur, sie lackiert und trocknet auch, so dass die Bögen direkt weiterverarbeitet werden können. Darüber hinaus kann sie Kartons bedrucken, stanzen und nuten. Das öffnet den Haaner Unternehmern ein weiteres Geschäftsfeld, den Verpackungsdruck.
„Früher gab es in Haan 15 Druckereien“, erinnert sich Martin Leithäuser. „Damals waren das Handwerksbetriebe.“ Heute sind es industrielle Betriebe, die sich in einem schwierigen Markt mit einem steigenden digitalen Bereich behaupten müsse. „Wir müssen beides verknüpfen“, sagt Martin Leithäuser. Darin sieht er die Zukunft seines Unternehmens, das er bald an seinen Sohn übergeben will.