Wildtiere in Hilden Entenkinderstube auf dem Balkon

Hilden · Familie Peters hat Enteneier im Blumenkasten. Wie es jetzt weitergeht.

Ein Balkon mitten in Hilden schien dieser Ente ein geeigneter Ort für die Familiengründung zu sein.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(alwi) Die Familie Peters war eine längere Zeit im Urlaub. Als sie vor zwei Wochen zurück nach Hause kam, fand sie eine Überraschung auf ihrem Balkon vor: In einem Balkonkasten unter einem großen Rosmarinbusch lagen sechs Enteneier. „Die Ente kam schon vor unserem Urlaub öfter Mal mit ihrem Erpel vorbei. Die hat das hier wirklich ausgekundschaftet“, berichtet Karin Peters freudig. Ihre Abwesenheit nutzte das Tier dann anscheinend, um ihr Gelege zu platzieren. Vielleicht hatte sie auch nicht mit der Rückkehr der Familie Peters gerechnet. Jedenfalls brütet die Ente unbeirrt ihr Gelege aus und fliegt nur ein Mal am Tag für ungefähr eine Stunde weg, um am Teich im Stadtpark zu fressen. Da kam sie nach Karin Peters‘ Einschätzung wahrscheinlich auch ursprünglich her.

Die Familie Peters steht nun im Kontakt mit dem Tierschutzverein, denn Enten sind Wildtiere – auch wenn sie vielleicht nicht besonders wild wirken mögen. Eingreifen werden die Peters auf jeden Fall nicht: Die Ente darf ihre Eier – die sie inzwischen sorgfältig mit Federn und Pflanzenmaterial verdeckt hat – also auf dem Balkon fertig ausbrüten. Karin Peters hat sich auch deswegen inzwischen Entenbasiswissen angelesen, um den Brutprozess ihrer Untermieterin besser zu verstehen. Daher weiß sie, dass Enteneier ungefähr 28 Tage ausgebrütet werden. Peters kann zwar nur grob schätzen, wann genau die Eier abgelegt wurden, vermutet aber, dass das Schlüpfen schon Ende nächster Woche beginnen könnte.

Für den großen Moment steht bereits ein Plan: „Wir rufen dann direkt beim Tierschutzverein oder bei der Feuerwehr an. Die müssen dann jemanden vorbeischicken, um die Tiere einzusammeln. Die Kleinen brauchen nämlich Wasser, um sich daraus zu ernähren“, erklärt sie. Ob es für die Entenmutter das erste Mal war und sie deshalb solch eine strategisch ungünstige Nestwahl getroffen hat, konnte unsere Redaktion nicht in Erfahrung bringen. Was allerdings sicher ist: Die Familie Peters ist sehr aufgeregt und verfolgt das Geschehen weiter mit großer Spannung.

(alwi)