Mobilität in Haan Stabsstelle hat zweifache Verstärkung bekommen
Haan · Seit September 2023 hat die Stadt zwei neue Mitglieder im Team der Stabsstelle für Klima, Umwelt und Mobilität. Doch wer sind die beiden Neuzugänge und was sind ihre Aufgaben?
Zur Intensivierung des Haaner Engagements für mehr Nachhaltigkeit hat die Stadtverwaltung bereits im September 2023 mehr Personal bekommen. Mobilitätsmanagerin Nina Skopp und Christoph Thuir, als Energiespar-Manager für Kitas und Schulen zuständig, verstärken die Stabsstelle Klima, Umwelt und Mobilität, die zusammen mit Janine Müller und Carmen Viehmann nunmehr auf vier Köpfe angewachsen ist. Beide hatten bereits ausgiebig Gelegenheit, sich in ihre neuen Aufgaben einzuarbeiten.
„Ich habe auch schon auf der anderen Seite des Tisches gearbeitet“, sagte Nina Skopp, die nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre in einer PR-Agentur den Bereich Gesundheitskommunikation betreut hatte. Themen wie das Pendla-Portal als Mitfahrzentrale sowie der Verkehrscheck „Modal Split“, hinter dem eine ausgeklügelte Mobilitätsbefragung steht, sind ihr mittlerweile vertraut. Die durch die TU Dresden wissenschaftlich betreute Befragung findet jedoch nur alle vier Jahre statt. Demgegenüber favorisiert Haan zusätzlich eine kleine Mobilitätsbefragung, die jährlich an zwei Tagen erhoben wird.
Die Fragen beziehen sich auf das Verkehrsverhalten der Haaner Bevölkerung. Wie kommen die Menschen in die Innenstadt? Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto? Es werden auch die Gesundheitsaspekte der jeweiligen Entscheidung erfragt. Wie wichtig ist beim Gehen und Radfahren die Bewegung und welchen Stress löst gegebenenfalls die Parkplatzsuche aus? „Von insgesamt 15.000 gezählten Passantinnen und Passanten erhielten wir 222 dezidiert beantwortete Fragebögen, was zumindest ein ungefähres Meinungsbild widerspiegelt“, sagte die 27-jährige Mobilitätsmanagerin, „und daher können wir so jährlich Tendenzen absehen, wo wir bei der Mobilitätswende konkret stehen“.
Antworten machen Defizite
bei der Nahversorgung deutlich
Darüber hinaus gibt es den Verkehrscheck, bei dem Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik sowie Mitarbeitenden der Verwaltung einen vorher definierten Weg durch die Stadt gehen und auf Problemzonen wie etwa hinsichtlich Gefährlichkeit oder mangelnde Barrierefreiheit hinweisen. „Was manche Vorstellungen von Bürgern anbetrifft, so kann man auch schon im Vorfeld die Grenzen des Möglichen aufzeigen“, so Janine Müller. Manche Antworten machen Defizite bei der Nahversorgung deutlich, die als Informationen auch dem Amt für Wirtschaftsförderung dienen. Die Vernetzung im Hinblick auf eine zukunftsweisende Mobilität, die auch dem Klimaschutzkonzept Rechnung trägt, geht jedoch über den Radius der eigenen Verwaltung hinaus und integriert auch Erfahrungen ungleich größerer Städte. „Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass Haan über sehr viel Potenzial verfügt“, sagt die Mobilitätsmanagerin, die selbst aus Solingen-Wald kommt.
Über ein Förderprojekt des Bundes, das allerdings auf vier Jahre befristet ist, ist Christoph Thuir ins Nachhaltigkeitsteam der Stadt gestoßen. Der 37-Jährige wurde in Kerpen geboren, ist ausgebildeter Erzieher, hat dann Volkswirtschaft und Politik studiert und ist nun für das Energiesparmanagement an Kitas und Schulen zuständig. „Wir sind froh, dass er zu uns gekommen ist, da er auch über den pädagogischen Hintergrund verfügt, Nachhaltigkeit selbst kleinen Kindern zu vermitteln“, so Janine Müller. Dabei helfen ihm Quizspiele oder ein selbst kreiertes Erzähltheater, bei dem ein Umweltschreck und eine Umweltfee den nachhaltigen Umgang mit Wasser, Strom und Gas aufzeigen. „Und dass Energiesparen sich lohnen kann, macht eine Regelung deutlich, durch die die Hälfte des eingesparten Geldes wieder in den Einrichtungsetat zurückfließt“, erklärte Christoph Thuir.