Auf der Mittelstraße in Hilden Hildener stöbern beim Büchermarkt nach Schmökern
Hilden · 20 Stände von gewerblichen, privaten und karitativen Anbietern lockten in die Fußgängerzone der oberen Mittelstraße.
Auf die Jagd nach Bücherschätzen, wertvollen Antiquitäten und Bildbänden begaben sich am Wochenende Bücherfreunde aus Hilden und Umgebung. Unter dem Motto „Fas(s)t
alles aus Papier“ luden rund 20 Stände von gewerblichen, privaten und karitativen Ausstellern auf der Mittelstraße zum Schmökern ein.
Auch das Tierheim Hilden war mit einem Stand vertreten: Knapp 1500 Bücher wurden gegen eine Spende zum Verkauf angeboten. Sie stammen ausschließlich aus Spenden und wurden von den Ehrenamtlern vorsortiert. „Die Einnahmen gehen zu hundert Prozent an das Tierheim“, erklärte Markus Halbe. Pünktlich zum Beginn vom ersten Büchermarkt des Jahres klarte der Himmel auf und einige Sonnenstrahlen erreichten die Mittelstraße. Das nutzten viele Hildener für einen Bummel über den Büchermarkt. So auch Iona Heinen, die mit ihrer Schwester gekommen war: „Ich bin schon zum dritten Mal auf einem Hildener Büchermarkt und stöbere hier einfach rum.“
Wenige Schritte weiter verkaufte die Hildener Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bücher für den guten Zweck. Der Buchpreis wurde hier mit einer besonderen Methode festgelegt, denn er richtete sich nach der Buchdicke. 200 Bücherkisten hatte Albert Hullen für den Büchermarkt geladen. „Wir sind schon seit 20 Jahren beim Büchermarkt dabei. Das Geld geht in die Awo-Kasse“, erklärte der Ehrenamtler.
Erwachsene Literaturliebhaber kamen beim Hildener Büchermarkt ebenso auf ihre Kosten wie lesefreudiger Nachwuchs. Viele Anbieter präsentierten ein buntes Sortiment aus Kinderbüchern, romantischen Komödien, spannenden Thrillern und bekannter Weltliteratur. Das gefiel auch Margarete Erven, die eigentlich nur für Einkäufe in die Stadt gekommen war: „Ich habe zufällig entdeckt, dass hier der Büchermarkt stattfindet. Es ist alles gut geordnet und man findet seine Lieblingsschriftsteller“, freute sie sich.
Neben Büchern boten einige Aussteller außerdem Schallplatten oder Grafiken an. Kerstin Daras nahm mit ihrem Antiquitätenversand bereits zum zweiten Mal am Büchermarkt teil: „Ich finde es toll, wenn sich ganz junge Menschen alte Bücher kaufen. Eben hatte ich Kunden, die waren mit der Schule noch nicht fertig und haben ihr Taschengeld gleich mehrfach umgedreht, um sich die Grafiken zu kaufen“, erzählte sie.
Auf dem Büchermarkt war die Antiquitätenhändlerin nur am Samstag, denn für Sonntag hatte der Wetterbericht Regen angekündigt und „Papier und Wasser vertragen sich nicht“, sagte Daras. Andere Anbieter schützten ihre Ware durch ein Zelt vor einem möglichen Wetterumschwung.
Wer nach dem Stöbern Hunger und Durst verspürte, konnte beim Stand der Türkisch Islamischen Gemeinde (DITIB) zu Hilden türkische Spezialitäten kaufen. Das eingenommene Geld soll über die Türkisch-Islamische Union bei der Versorgung und dem Wiederaufbau in den Erdbebengebieten helfen. „Menschen, die helfen möchten, bringen Essen mit“, erklärte der Stellvertretende Vorsitzende der Hildener DITIB, Cüneyt Ödemis. Angeboten wurden beispielsweise selbstgemachte türkische Pizzen und Süßspeisen.
Frisch gestärkt machten sich viele Besucher anschließend wieder auf die Suche nach weiteren Buchschätzen. Wer den Büchermarkt verpasst hat, muss kein ganzes Jahr bis zur Neuauflage warten: Das Stadtmarketing Hilden hat bereits für den 29. Oktober einen Bücher- und Trödelmarkt angekündigt.