Aktion für mehr Bewegung in Haan Zu Fuß zur Schule ohne Eltern-Taxi
Haan · Innerhalb von sechs Wochen sollen die Grundschüler mindestens 20 Schultage aufs Eltern-Taxi verzichten und so den Schulweg sicherer machen.
Am 20. März startet in mehreren Bundesländern für insgesamt 110 000 Grundschulkinder eines der größten Schulprojekte in Deutschland für mehr Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz auf dem Schulweg: Es nennt sich SpoSpiTo, was für Sporteln, Spielen, Toben steht und hat zum Ziel, möglichst viele Schulkinder dazu zu bringen, den Schulweg aus eigener Kraft zurück zu legen. Ob zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad bleibt den Schülern überlassen. Nur eben eins sollen sie vermeiden: das Eltern-Taxi.
Innerhalb von sechs Wochen – also dreißig Schultagen – sollen die Grundschüler mindestens 20 Schultage auf das Eltern-Taxi verzichten. Dazu erhalten die Kinder einen SpoSpiTo-Pass, in den die Eltern für jeden autofreien Schulweg-Tag unterschreiben. Auch die Don-Bosco- Schule in Haan macht bei dieser Aktion mit, die bereits zum vierten Mal durchgeführt wird. „Wir nehmen daran zum ersten Mal teil“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Elisabeth Schmitz.
Im vergangenen Jahr hatte die Don-Bosco-Schule bereits selber mehrere Aktionen durchgeführt, bei denen es darum ging, dass die Schüler zu Fuß zur Schule an der Thienhausener Straße kommen. Kinder malten Plakate, es wurden Vogelscheuchen gebastelt und aufgestellt. „Die hatten Warnwesten an und ein Schild in der Hand“, erzählt Schmitz. All diese Aktionen transportierten die Botschaft: Ich geh‘ zu Fuß zur Schule: „Um das Chaos vor der Schule zu vermeiden.“
Die vielen Autos sorgen für
eine unübersichtliche Situation
Gerade zu Schulbeginn und bei Schulende wird es eng vor der Schule, weil viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen und abholen. „Das ist auch immer wieder Thema bei den Elternabenden“, sagt Elisabeth Schmitz, „denn es bereitet den Eltern Sorge, dass etwas passieren könnte.“ Viele an- und abfahrende Autos bilden eine für die unerfahrenen Grundschüler unübersichtliche Verkehrssituation. „Wir haben auch engagierte Eltern, die vor der Schule standen und andere angesprochen haben“, erzählt Elisabeth Schmitz. Natürlich wollen Eltern ihre Kinder beschützen, aber sie vom Straßenverkehr fern zu halten sei da der falsche Weg. „Es ist wichtig, dass die Eltern den Kindern ein bisschen mehr Selbständigkeit lassen“, betont Schmitz. Nur wer mit dem Straßenverkehr vertraut ist, kann sich darin sicher bewegen.
Das Verkehrschaos vor der Schule zu vermeiden ist allerdings nur ein Ziel der SpoSpiTo-Pass-Aktion. Ein zweites Ziel ist es, die Kinder in Bewegung zu bringen – und das an der frischen Luft. Der Hintergrund ist, dass sich viele Kinder zu wenig bewegen. Folgen sind Übergewicht, Haltungsschwächen und ernsthafte gesundheitliche Störungen.
Der SpoSpiTo-Pass soll den Schülern einen Anreiz zu mehr Bewegung geben. „Es geht um die Gesundheit“, sagt Elisabeth Schmitz. Gerade der Frühling eigne sich gut für dieses Schulprojekt. „Im Winter ist es zu dunkel.“ Und das dritte Ziel, das mit der Aktion erreicht werden soll, ist der Klimaschutz, denn jeder zur Schule gelaufene oder mit dem Fahrrad gefahrene Meter schützt das Klima. „So sorgen wir für saubere Luft“, bringt es die stellvertretende Schulleiterin auf den Punkt. Die Don-Bosco-Schule wird mit allen 210 Schülerinnen und Schülern teilnehmen. Die Kosten für die SpoSpiTo-Aktion von 1 Euro pro Kind wurden vom Förderverein der Schule übernommen. „Wir starten mit den sechs Wochen am 27. März“, verrät Elisabeth Schmitz: „Ich bin schon gespannt, wie es läuft.“ Alle Kinder, die am Ende der dreißig Schultage tatsächlich zwanzig davon ohne Eltern-Taxi zur Schule gekommen sind, erhalten als Anerkennung für so viel Bewegung und Klimaschutz eine SpoSpiTo-Urkunde.