Fabry-Realschule: Schlecht gedämmt und rissig
Bei der Sanierung der Fabry-Realschule herrscht dringender Handlungsbedarf.
Hilden. „Da ist seit mehr als 30 Jahren nichts getan worden. Daher herrscht dringender Handlungsbedarf“, sagt Jens Glittenberg vom bgs-Architektenbüro aus Düsseldorf. Was der Experte meint, ist der Zustand der Wilhelm-Fabry-Realschule. Die bedarf dringend einer energetischen Sanierung — und zwar unabhängig davon, ob sie zu einer Sekundarschule umgestaltet wird oder nicht.
Wie die WZ berichtete, wird die Theodor-Heuss-Hauptschule aufgelöst, weil die Schüler fehlen. Gleichzeitig wird auch die Realschule auslaufen. Stattdessen wird eine neue Schulform, die Sekundarschule, eingerichtet: dreizügig, in insgesamt vier Bauabschnitten bis 2016 und für rund neun Millionen Euro. Unterkommen soll sie in der heutigen Wilhelm-Fabry-Realschule.
Deren Architektur als solche soll laut Glittenberg weitestgehend erhalten bleiben. So seien die Klassenräume großzügig gestaltet und hell — ideal für die Ansprüche der neuen Schulform. „Auch die Klinkerfassade bleibt“, sagt der Architekt weiter. Aber die Dächer seien rissig, die Fenster müssten erneuert werden, die Brandschutzanlage bedürfe einer Generalüberholung — und vor allem hapere es an der Wärmedämmung des Gebäudes.
Außerdem sei an verschiedenen Stellen PCB entdeckt worden, das unbedingt entfernt werden müsse. An die Sanitärbereiche müsste man „mal dran“, und es werde daran gedacht, im Innenhof zwischen den beiden Gebäudeteilen eine Mensa einzurichten. Unterm Strich, so Glittenberg, „ist die massive Substanz der Gebäude aber in Ordnung, so dass wir dort nichts machen müssen“.
Im ersten Bauabschnitt im kommenden Jahr soll der linke Teil des Nordgebäudes an der Reihe sein, 2014 folgt der rechte. 2015 und 2016 geschehe dasselbe mit dem Südgebäude. Dabei soll der Schulbetrieb nicht beeinträchtigt werden, sagt Glittenberg. Gleichzeitig warnte er vor einem Neubau, ein solcher würde locker 20 bis 30 Millionen Euro verschlingen — kein Vergleich also zu den neun Millionen Euro für die Sanierung und den Umbau.
Vom „Bildungscampus Holterhöfchen“ spricht Schuldezernent Reinhard Gatzke angesichts des Projekts: „Die Situation ist ideal. Wir können ein bestehendes Gebäude umbauen, eine dreizügige Sekundarschule einrichten und haben obendrein Inklusionsräume für das gemeinsame Lernen behinderter und nichtbehinderter Schüler.“ Das, was jetzt am Holterhöfchen entstehe, sei laut Gatzke „die Schule der Zukunft“.