Familienzug rund um den Neuen Markt
Vereine und viele Gruppen trafen sich zum Familienzug rund um den Neuen Markt.
Haan. Krokodile lassen sich gern von Zwergen tragen und Darth Vader gibt es dutzendfach — er reicht einem dänischen Wikinger etwa bis zur Hüfte. Am Sonntag feierten hunderte Haaner den Familienkarneval rund um den Neuen Markt. Dem Start im Wintersonnenschein folgte ein Zwischenspiel mit Schneeflocken.
Direkt am Brunnen gab es ein Gedränge von Schlümpfen und Indianern. Schillernde Wassermänner waren zu sehen, Miss Piggy und ihre Schwestern schoben einen Einkaufswagen mit. Klarer Musikfavorit: „Hol’ das Lasso raus!“. Teddy Henschke vom Verein „Närrische Zelle Haan“ spielte die Tuschs per Knopfdruck in die Lautsprecheransagen ein. „Es sind viel mehr Besucher als letztes Jahr — und alle sind gut drauf“, sagte Henschke.
Vor dem Eiscafé Eisbär hatte sich eine Gruppe Karotten ausgebreitet. „Haan ist immer gut“, sagte Jochen „Mücke“ Steinberg, zu erkennen am frischen Grün. Der Haaner feierte beim Zug seinen 50. Geburtstag — ganz spontan mit einem Fischer, einem Gartenzwerg und 30 weiteren Freunden.
Die Fahrer der Traktoren brauchten fast eine Viertelstunde, um ab 14.11 Uhr die Wagen mit dem Kinderprinzenpaar Natalie und Finn und ihrem bunten Gefolge vom Aufstellplatz zu fahren. Ein Anhänger voller Clowns reihte sich ein, der Montags-Stammtisch aus Gruiten hatte seinen Wagen beschriftet: „Der Stadt geht die Knete aus und wir verlieren unser Bürgerhaus.“
Der TSV Gruiten zeigt ebenfalls sein Anliegen: Rund 70 Kunstrasenplätze liefen mit Bollerwagen voller Kamelle im Zug mit. „Letztes Jahr ist jeder einfach kostümiert gekommen“, sagte Sandra Niklaus vom Verein. Ihr Mann Jens fügte hinzu: „Wir geben die Hoffnung auf die Sanierung unseres Platzes nicht auf. Unsere Kinder wollen nicht mehr auf Asche stehen.“
Eine Gruppe Kardinäle zog mit, fuhr ihren Papst im selbst gebastelten „Papamobil“ durch Haan, die katholische Gemeinde erschien als eine Schar von 40 Engeln: „Letztes Jahr waren wir schon mal dabei, da waren wir Schafe“, sagte Engel Laura Heinze (25) aus Gruiten.
180 Gärtner bot der Haaner Turnverein (HTV) auf — mit Strohhüten, aufgemalten Blümchen im Gesicht und goldenen Gießkannen auf den grünen Schürzen. Mit dabei waren 35 Cheerleader und zehn Einrad-Fahrer. „Unsere Motoren für den Karneval sind Astrid Siebert, Mechthild Funk, Bethina Deer und Ulrike Vossig“, sagte Holger Weiss, der Vereinsvorsitzende. Die Turner hatten sich in der Vereinshalle vorbereitet. Im Stil eines Parcours ging es durch Schmink- und Kostümstationen, die Volleyballabteilung hatte ab 12 Uhr den Platz auf dem Markt besetzt. „Nächstes Jahr feiert unser Verein sein 150-jähriges Bestehen. Dafür stehen unsere Kostüme schon fest. Aber wir verraten noch nichts“, sagte Weiss.