Flüchtlinge: Bürger wollen Securitydienst
Haan. In Anwohnern, die am Mittwochabend, 12. August, den Polizeieinsatz vor dem Flüchtlingsheim an der Bachstraße beobachteten, wuchs ein mulmiges Gefühl. Rund 15 Männer südländischer Herkunft hielten sich unberechtigt auf dem Gelände auf, suchten offenbar Streit mit Bewohnern.
Die lautstark ausgetragene Randale, bei der auch die Eingangstüre der Unterkunft beschädigt wurde, beendete die Polizei einem Bürger zufolge (Name der Redaktion bekannt) mit gezückten Waffen. Ein solcher Anblick löst in den Beobachtern Befremden, Sorge und Angst aus. Die Zahl der Flüchtlinge in Haan wächst Monat um Monat um je 30 Personen.
War bis vor einiger Zeit noch davon die Rede, in der innerstädtisch gelegenen Landesfinanzschule lediglich 60 Flüchtlinge unterbringen zu wollen, sind es jetzt fast 200. Von „Verdichtung“ spricht die Stadtverwaltung für alle Flüchtlinsstandorte und muss doch selbst mit einem unguten Gefühl zusehen, wie das von ihr einst für gut befundene, sozial verträgliche Maß weit überschritten werden muss, um die der Stadt Haan zugewiesenen Flüchtlinge noch irgendwie unterzubringen.
Hinzu kommt die Erfordernis einer intensiveren Betreuung dieser Unterkünfte, die über die punktuellen Besuche der ehrenamtlich arbeitenden Caritas und die Streifenfahrten der Polizei hinaus gehen muss. Die Einrichtung von vier neuen Hausmeisterstellen zur Umsetzung eines 24-Stunden-Bereitschaftsdienstes in allen Unterkünften schlägt die Stadtverwaltung vor.
Für die einen schon zu teuer, für die anderen noch zu wenig. Auch an der Bachstraße wächst ein Konzentrationspunkt, wenn im ehemaligen VHS-Gebäude sowie der Turnhalle weitere Flüchtlinge untergebracht werden sollen. „Die Kita Bachstraße wäre damit links und rechts von Flüchtlingen umringt“, gab CDU-Ratsherr Tobias Kaimer im Sozialausschuss zu bedenken.
„Das sind insgesamt 230 Flüchtlinge in Unterhaan. Da weiß ich nicht, ob es einfach mit einer 24-Stunden-Rufbereitschaft getan ist.“ Und Meike Lukat (WLH) betonte: „Die Willkommenskultur fängt in dem Moment an zu bröckeln, wenn sich die Nachbarn nicht mehr sicher fühlen.“
Lukat forderte daher im Sozialausschuss erneut nachdrücklich einen Sicherheitsdienst. Damit sprach sie vielen der 50 Zuhörern aus dem Herzen.